gms | German Medical Science

Hintergrund: Die Rekrutierung von Hausarztpraxen stellt in der allgemeinmedizinischen Forschung einen ganz wesentlichen Aspekt im Studienprozess dar. Besonders reizvoll erscheint dabei aus Forschersicht die Möglichkeit, durch die Integration möglichst vieler Hausarztpraxen und Praxisnetzen, große Fallzahlen in randomisiert-kontrollierten Interventionsstudien erreichen zu können. Durch die Rekrutierung vieler Praxen in einer Art Netzwerk fungieren diese dann als Multiplikator für die Patientenrekrutierung.

Fragestellung:

1.

Welche strukturellen, administrativen und politischen Faktoren gilt es vor Beginn eines Forschungsprojekts zu bedenken, um eine ausreichende Rekrutierung für das Projekt sicherzustellen?

2.

Welche wichtigen Aspekte müssen für eine erfolgreiche Rekrutierung beachten werden?

Methoden: Es wird ein typischer Rekrutierungsprozess und der Projektverlauf aus einer aktuell laufenden Interventionsstudie zum Thema Kommunikation bei Rückenschmerzen vorgestellt, bei der Hausärzte aus ganz Bayern rekrutiert wurden. Der Beitrag des Symposiums soll die Teilnehmenden zur aktiven Diskussion mit den Moderatoren anregen.

Ergebnisse: Aufgrund politischer Interessen konkurrieren ähnliche Projekte von teils identischen Geldgebern in ähnlichen Indikationen bei der Rekrutierung von Hausärzten und Patienten miteinander. Eine passive Rekrutierung durch die Allgemeinmedizinischen Institute ohne feste und verstetige Bindung von forschungsinteressierten Praxen ist suboptimal.

Diskussion: Die Entwicklung neuer Infrastrukturen und Netzwerkmodelle zur Verzahnung von Wissenschaft und Praxis ist ein Grundstein für die nachhaltige Implementierung von Versorgungsforschung in die hausärztliche Routine.

Take Home Message für die Praxis: Die Entwicklung neuer Infrastrukturen und Netzwerkmodelle zur Verzahnung von Wissenschaft und Praxis ist ein Grundstein für die nachhaltige Implementierung von Versorgungsforschung in die hausärztliche Routine.