gms | German Medical Science

53. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

Erlangen, 12. - 14.09.2019

Arbeitszufriedenheit bei Medizinischen Fachangestellten

Meeting Abstract

Search Medline for

  • presenting/speaker Karola Mergenthal - Goethe-Universität Frankfurt am Main, Institut für Allgemeinmedizin, Frankfurt am Main, Deutschland
  • Corina Güthlin - Goethe-Universität Frankfurt am Main, Institut für Allgemeinmedizin, Frankfurt am Main, Deutschland

53. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Erlangen, 12.-14.09.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocSym2-07

doi: 10.3205/19degam213, urn:nbn:de:0183-19degam2138

Published: September 11, 2019

© 2019 Mergenthal et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Hintergrund: Wie in vielen anderen Gesundheitsfachberufen sinken auch bei den Medizinischen Fachangestellten (MFA) die Zahlen der Ausbildungsabsolventen seit Jahren kontinuierlich. Die Ausstiegsquote ist bei dieser Berufsgruppe sehr hoch, wobei der Arbeitszufriedenheit eine wichtige Bedeutung zugeschrieben werden kann.

Fragestellung: Wie zufrieden sind MFA mit verschiedenen Aspekten ihrer Arbeitstätigkeit und welche soziodemographischen Faktoren beeinflussen die Arbeitszufriedenheit?

Methoden: Zwischen 2011-2018 führten die Autorinnen sechs unterschiedliche querschnittliche Studien mit Fragebogenerhebungen bei MFA durch. Bei allen Studien wurde u.a. die Arbeitszufriedenheit mit der deutschen Version der Warr-Cook-Wall-Skala (Antwortmöglichkeit 1-sehr unzufrieden bis 7-sehr zufrieden) und soziodemographische Daten (Alter, Qualifikation der MFA, Migrationshintergrund, Praxisform, Fachrichtung und Umfang der Arbeitszeit) erhoben. Die Analysen erfolgten deskriptiv sowie mittels ordinaler Regression mit dem Statistikprogramm SPSS (Version 25).

Ergebnisse: In die Auswertung flossen Daten von 2.371 MFA ein (99% weiblich). Eine Qualifikation zur Versorgungsassistentin in der Hausarztpraxis (VERAH) oder zur Nichtärztlichen Praxisassistentin (NäPa) wiesen 21% der Befragten auf, 28% hatten einen Migrationshintergrund.

Insgesamt waren die MFA eher zufrieden. Die geringste Zufriedenheit fand sich beim Einkommen, der psychischen Belastung sowie der Möglichkeit, Ihre Fähigkeiten nutzen zu können. Dagegen wurden Bereiche wie die Verantwortung, die sie übertragen bekommen und die Zufriedenheit mit den Kolleginnen positiv bewertet.

Einflussfaktoren auf die Gesamtzufriedenheit waren höheres Alter, Qualifikation zur VERAH/NäPa, höhere Wochenarbeitszeit sowie die Beschäftigung in einer ländlichen Praxis.

Neben der Gesamtzufriedenheit bewerteten VERAH/NäPa ihre Arbeitszufriedenheit positiver in Bezug auf die Anerkennung, die sie für Ihre Arbeit bekommen, ihrem Einkommen, den Möglichkeiten, ihre Fähigkeiten nutzen zu können und dem Grad der Abwechslung in ihren Arbeitsaufgaben.

Diskussion: Qualifikationsmöglichkeiten für die MFA gehen mit einer höheren Arbeitszufriedenheit einher, was sich in vielen Aspekten der Arbeitstätigkeit niederschlägt. Insgesamt muss über eine sachgerechte Entlohnung von MFA nachgedacht werden.

Take Home Message für die Praxis: Um MFA langfristig im Beruf zu halten und die Attraktivität des Berufsbildes zu erhöhen, sollte MFA die Möglichkeit der Qualifikation angeboten werden bzw. sollten MFA diese Angebote nutzen.