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Strukturelle Implementierung der Gesundheitsförderung für Medizinstudierende und Ärzt*innen im universitären Kontext
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Published: | September 11, 2019 |
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Hintergrund: Gesundheit und Wohlbefinden von Ärztinnen und Ärzten rücken auch in Deutschland zunehmend in den Fokus der (Fach-)Öffentlichkeit. Vor dem Hintergrund alarmierender Prognosen aus anglo-amerikanischen Veröffentlichungen zu der Entwicklung von Burnout in der Ärzteschaft sowie der Aktualisierung des Genfer Gelöbnisses durch den Weltärztebund in 2017, das explizit ein Achten auf die eigene Gesundheit und das eigene Wohlergehen beinhaltet und dies als eine wesentliche Voraussetzung für eine Behandlung auf höchstem Niveau benennt, hat auch der Deutsche Ärztetag das Thema Ärztegesundheit in diesem Jahr auf die Tagesordnung genommen.
Fragestellung: Angesichts dieser Entwicklungen stellt sich die Frage, welche Bedeutung dem Medizinstudium zukommt. Für einige Autoren liegen hier bereits die Wurzeln für später auftretende Symptome und Erkrankungen. Andererseits könnte die Ausbildungsphase für Interventionen zur Sensibilisierung und frühzeitigen Prävention und Gesundheitsförderung genutzt werden. Befördert wird dieser Gedanke durch das 2015 in Kraft getretene Präventionsgesetz, das ausdrücklich Settings und in diesen Ausbildungsstätten als Zielorte für die Implementierung von präventiven und gesundheitsförderlichen Maßnahmen benennt.
Methoden: Anhand internationaler und nationaler Modelle, eigener empirischer Ergebnisse sowie der strukturellen Implementierung der Gesundheitsförderung in Studium und Beruf an einer deutschen Universität werden Handlungsoptionen konkretisiert.
Ergebnisse: Am Beispiel von Pflege- und MINT-Studienfächern wird außerdem dargestellt, dass die psychosozialen Belastungen in Studium und Beruf kein singuläres Problem der Medizin darstellen, sondern auch hier Handlungsbedarf besteht.
Diskussion: Interprofessionelle Ansätze für die Gesundheitsberufe erscheinen vielversprechend sowohl für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Auszubildenden und Berufsangehörigen als auch der Sicherung der Behandlungsqualität.
Take Home Message für die Praxis: Internationale Daten deuten auf eine Zunahme psychosozialer Belastungen in der Ärzteschaft. Bereits im Medizinstudium sind fortschreitende Belastungserscheinungen nachzuweisen. Die Problematik ist nicht spezifisch für die Medizin, sondern zeigt sich auch in anderen Ausbildungsgängen und Berufen. Interprofessionelle Ansätze zur Prävention und Gesundheitsförderung in den Gesundheitsberufen erscheinen vielversprechend sowohl für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Auszubildenden und Berufsangehörigen als auch der Sicherung der Behandlungsqualität.