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53. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

Erlangen, 12. - 14.09.2019

Kommunikation für eine gelingende Kooperation in Beratung und Therapie

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Theodor Dierk Petzold - MHH, Allgemeinmedizin, Deutschland; Zentrum für Salutogenese, Deutschland

53. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Erlangen, 12.-14.09.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocPCW-11-01

doi: 10.3205/19degam195, urn:nbn:de:0183-19degam1952

Published: September 11, 2019

© 2019 Petzold.
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Hintergrund: Die Beziehung zwischen Arzt/Therapeut und Patient wird als Kooperation gesehen. Wenn Beziehung ein wichtiger Heilfaktor sein soll, so können wir diesen differenzierter bestimmen, wenn wir diese als Zusammenwirken, als Kooperation verstehen. Wie kann diese Kooperation gelingen?

Seit den Grundlagenforschungen zur menschlichen Kooperation von Tomasello wissen wir um die vier Eigenschaften einer Kooperation, wie sie schon Kleinkinder von sich aus praktizieren und erwarten. Wenn diese nicht erfüllt werden, werden Menschen ärgerlich – so Tomasellos Beobachtungen. Ärger zeigt uns also das Bedürfnis nach einer besseren Kooperation an. Mit diesem Wissen haben wir jetzt wissenschaftlich begründete Grundlagen für eine Kommunikation, die unsere Kooperation zum Gelingen verhelfen kann.

Das Ziel der Patient-Arzt-Kooperation ist Gesundung, Wohlergehen, eine „heilsame Erfahrung“ zu machen. Wenn wir als Ärzt*innen uns tief mit dem attraktiven Ziel unserer Patient*innen verbinden und eine gemeinsame Intentionalität finden, die dem Kampf gegen Krankheit übergeordnet ist, ist schon eine wichtige Voraussetzung für das Gelingen der Konsultation erreicht.

Für eine erfolgreiche Kooperation gibt es allerdings viele Hindernisse. Ein sehr störendes tritt auf, wenn ein Patient sich schnell als Opfer sieht und den Arzt als Täter verdächtigt. Wenn dann das Beziehungsmuster eines sog. Opferdreiecks entsteht, wird eine Kooperation schwierig – eine besondere Herausforderung. Zur Lösung helfen uns Reflexion der Kommunikationsmuster und Kenntnisse der Neuro-psychologie.

Zielgruppe: Ärzt*innen u.a. Therapeut*innen, MFA, Pflegeberufe

Didaktische Methode: Impulsreferat; Dialogübungen; Gruppenaustausch; ggf. Rollenspiel vor der Gruppe.

Ziele: Grundlagen einer Kommunikation erarbeiten und kennenlernen, die das Gelingen der Kooperation von Arzt und Patient zu einer „heilsamen Erfahrung“ zum Ziel hat – auch in schwierigen Fällen.

Geschätzte Anzahl Teilnehmern/innen: 6-30

Kurzvorstellung des/r Workshop Leiters/in: Allgemeinarzt seit 1979; NHV; Entwickler, Ausbilder und Supervisor der Salutogenen Kommunikation (seit 2007); Gründer und Leiter des Zentrums für Salutogenese; Autor zahlreicher Bücher und Artikel, aktuell [1]


Literatur

1.
Petzold TD. Beiträge der Salutogenese zu Forschung, Theorie und Professionsentwicklung im Gesundheitswesen. In: Jungbauer-Gans M, Kriwy P, Hrsg. Handbuch Gesundheitssoziologie. 2016-18.