gms | German Medical Science

53. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

Erlangen, 12. - 14.09.2019

CRE-OPT: Systematische Analyse von Multimedikation. Eine Cluster-randomisierte Studie zur Evaluation der kontinuierlichen digitalen Unterstützung unter Einbeziehung von Patientenpräferenzen in den Niederlanden

Meeting Abstract

  • Jolijn Bohnen - Maastricht University, Department of Family Medicine, Niederlande
  • Jelle Stoffers - Maastricht University, Department of Family Medicine, Niederlande
  • Trudy van der Weijden - Maastricht University, Department of Family Medicine, Niederlande
  • Petra Denig - University Medical Centre Groningen, Department of Clinical Pharmacy and Pharmacology, Groningen, Niederlande
  • presenting/speaker Marjan van den Akker - Johann Wolfgang Goethe-Universität, Institut für Allgemeinmedizin, Deutschland

53. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Erlangen, 12.-14.09.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocP05-04

doi: 10.3205/19degam151, urn:nbn:de:0183-19degam1518

Published: September 11, 2019

© 2019 Bohnen et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Hintergrund: Die regelmäßige systematische Analyse von Medikamenten bei Patienten mit Multimedikation ist eine hoch relevante, allerdings sehr arbeitsintensive Aufgabe. In der CRE-OPT-Studie wird die Effektivität einer leitlinienbasierten kontinuierlichen Software „Clinical Rules Engine“ (CRE) zusammen mit dem Instrument „Outcome Prioritization Tool“ (OPT) evaluiert.

Fragestellung: Verbessert die Durchführung der CRE-OPT-Studie die Patientenzufriedenheit in Bezug auf ihre Medikation nach einem Jahr?

Methoden: Cluster-randomisierte Studie (2019-2021) in 18 Hausarztpraxen in den Niederlanden. Einschluss von 360 Patienten – 180 Interventionen – und 180 Kontrollpatienten (Regelversorgung).

Population: ≥65 Jahre, ≥5 Medikamente mit Indikationen aus mindestens zwei Organsystemen.

Intervention: CRE-Software: Software aus über 500 Algorithmen basierend auf Leitlinien, Beers-Liste und START-STOPP-Kriterien. Verwendet werden aus der Elektronischen Patientenakte Medikamente, Diagnosen, Alter, Geschlecht, Laborbefunde. Ein Ergebnisbericht sendet im 14tägigen Rhythmus NUR NEUE Befunde bzgl. Interaktionen, überflüssige oder fehlende Medikamente.

OPT-Gesprächsinstrument über 4 Themen (Überlebenszeit, Unabhängigkeit, Schmerzen, andere Beschwerden) welches sich gezielt nach Patientenpräferenzen innerhalb einer multidisziplinären Medikationsbeurteilung richtet.

Primärer Endpunkt: Patientenzufriedenheit mit der medikamentösen Behandlung nach 12 Monaten (TSQM: Treatment Satifaction Questionnaire for Medication).

Sekundäre Endpunkte: Zahl der unerwünschten Nebenwirkungen, Adhärenz, Medikationsbelastung, Lebensqualität.

Statistische Analyse: Lineare gemischte Modelle.

Ergebnisse: Auf dem Kongress werden Studiendesign und Intervention vorgestellt.

Diskussion: Nach ersten Einschätzungen werden Hausärzte, Apotheker und MFA, mit CRE-OPT ein praktikables hilfreiches Instrument für ihren Praxisalltag zur Unterstützung einer gemeinsamen Entscheidungsfindung in Bezug auf die Medikamentenverordnung erhalten. CRE und OPT wurde separat ausprobiert in unterschiedliche Regionen in den Niederlanden.

Take Home Message für die Praxis: CRE-OPT ist eine neue Methode, in der Patientenpräferenzen in wiederholte, systematische Analysen der Medikation einfließen, wodurch die Medikamentenverordnung voraussichtlich zu optimieren ist.