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53. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

Erlangen, 12. - 14.09.2019

Mehr Hausärzte durch ein Blockpraktikum?

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Meike Caroline Wagner - Carl von Ossietzky Universität, Department für Versorgungsforschung, Abteilung Allgemeinmedizin, Deutschland
  • Malte Florian von Braunmühl - Carl von Ossietzky Universität, Department für Versorgungsforschung, Abteilung Allgemeinmedizin, Deutschland
  • Anne Mergeay - Carl von Ossietzky Universität, Department für Versorgungsforschung, Abteilung Allgemeinmedizin, Deutschland
  • Michael Freitag - Carl von Ossietzky Universität, Department für Versorgungsforschung, Abteilung Allgemeinmedizin, Deutschland

53. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Erlangen, 12.-14.09.2019. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2019. DocV42-04

doi: 10.3205/19degam076, urn:nbn:de:0183-19degam0764

Published: September 11, 2019

© 2019 Wagner et al.
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Text

Hintergrund: Der Bedarf an Allgemeinmediziner*Innen, speziell in ländlichen Gebieten, wächst. Um das Fach Allgemeinmedizin zu fördern, integriert die Universität Oldenburg im Modellstudiengang Humanmedizin ein vierwöchiges Blockpraktikum in speziell geschulten Hausarztpraxen. Die Studierenden evaluieren das Blockpraktikum mit Hilfe von Fragebögen in ihrem Logbuch.

Fragestellung: Steigt das Interesse der Studierenden an der Allgemeinmedizin durch das Blockpraktikum? Steigt das Interesse an der Landarzttätigkeit? Wie gut wird das Blockpraktikum bewertet?

Methoden: Es liegen Evaluationsbögen von 71 Studierenden aus drei Jahren vor, welche deskriptiv analysiert wurden. Die Studierenden wurden vor und nach dem Blockpraktikum nach dem durchschnittlichen Interesse zukünftig hausärztlich tätig zu sein und dem, sich auf dem Land niederzulassen befragt. Zudem wird untersucht, ob allgemeine Charakteristika der Lehrpraxen (Praxisform, Stadt- oder Landpraxis) mit dem Interesse der Studierenden an Allgemeinmedizin und Landarztmedizin korrelieren.

Ergebnisse: Zum Zeitpunkt der Einreichung ist die Auswertung noch nicht abgeschlossen. Die erste Sichtung der Daten zeigt, dass sich Studierende nach dem Blockpraktikum eine zukünftige Arbeit als Allgemeinmediziner*In vorstellen können und dass eine Tätigkeit auf dem Land eher in Betracht kommt. Insgesamt wird das Blockpraktikum von den Studierenden sehr positiv bewertet, ca. 59% vergaben die Note “sehr gut”, 22,5% “gut”.

Diskussion: Es bestätigt sich, dass unser vierwöchiges Blockpraktikum das Interesse unserer Studierenden an der Allgemeinmedizin steigern konnte. Spannend wäre es zu untersuchen, welche Praxisfaktoren die Arbeit in ländlichen Regionen attraktiver macht. Außerdem stellt sich die Frage, ob die Studierenden im Modellstudiengang Oldenburg bereits von vornherein ein größeres Interesse an der Allgemeinmedizin haben.

Take Home Message für die Praxis: Ein längeres, vierwöchiges Blockpraktikum kann das Interesse an der Allgemeinmedizin steigern. Dieser Aspekt sollte bei der Curriculumsentwicklung mit einbezogen werden.