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Rettungseinsätze in Baden-Württemberg: Unterschiede zwischen Versicherten in der hausarztentrierten- und der Regelversorgung im Hinblick auf die Inanspruchnahme?
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Published: | September 11, 2019 |
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Hintergrund: In Deutschland können wir seit Jahren einen rasanten Anstieg von Rettungseinsätzen/fahrten verzeichnen. Parallel dazu sehen wir einen ebensolchen Anstieg der Patient*innenzahlen in Notambulanzen von Krankenhäusern, und zwar innerhalb und außerhalb der Regelversorgung.
Fragestellung: Können wir durch die intensivere Arzt/Patientenbindung im Rahmen der Hausarztzentrierten Versorgung Baden Württemberg (HZV) einen signifikanten Rückgang von Rettungseinsätzen von Versicherten in der HZV gegenüber Versicherten in der Regelversorgung erwarten?
Methoden: Retrospektive Querschnittstudie unter Einschluss von 1.728.646 AOK-Versicherten aus dem Jahr 2016. Vergleich der Anzahl von Rettungsfahrten von in der HZV eingeschriebenen und nicht eingeschriebenen Versicherten unter Einbeziehung des Alters, Geschlechtes, Pflegegrades und sämtlicher Co-Morbiditäten. Berechnung der Inanspruchnahme mit multivariablen Regressionsmodellen.
Ergebnisse: Unter Einbeziehung o. g. Kovariablen war für die in die HZV eingeschriebenen Versicherten eine signifikante Minderinanspruchnahme von Rettungseinsätzen um 6,8% in der Regelversorgung zu beobachten. Diese Minderinanspruchnahme betrug für Rettungseinsätze mit anschließender Hospitalisierung sogar 9,3%.
Diskussion: Obwohl bestimmte Faktoren sehr stark mit einer Inanspruchnahme des Rettungsdienstes assoziiert sind, z.B. Alter, Morbidität und bestimmte Risikofaktoren (Herzinsuffizienz etc.) oder die Unterbringung in einem Pflegeheim, werden Rettungsfahrten von HZV-Versicherten weniger in Anspruch genommen. In der Folge sinkt auch die Rate an Hospitalisierungen.
Take Home Message für die Praxis: Eine intensive Hausarzt/ärztin-Patient*innenbindung verbessert die primärärztliche Versorgung und reduziert die nicht vorherzusehende Inanspruchnahme von Rettungsmitteln.