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Ein ganzheitliches Programm für ältere Patienten zur Stärkung von spirituellen Bedürfnissen, sozialer Aktivität und Selbstfürsorge in der hausärztlichen Versorgung: Erste Ergebnisse aus der HoPES3-Studie
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Published: | September 11, 2019 |
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Hintergrund: Selbstwirksamkeit ist erwiesenermaßen einer der wichtigsten Faktoren für das Wohlbefinden älterer, chronisch-kranker Patienten und kann zudem einen Einfluss auf den Umgang mit Medikamenten und die Therapietreue haben. Ziel der vom BMBF geförderten HoPES3-Studie ist es, drei Aspekte, die eng mit Selbstwirksamkeit verbunden sind, stärker in der hausärztlichen Versorgung zu adressieren: Spirituelle Bedürfnisse (im Sinne individueller Sinn- und Kraftquellen der Patienten), Selbstfürsorge (im Sinne von Maßnahmen, die Patienten für sich selbst zur Steigerung ihres Wohlbefindens tun können) sowie soziale Aktivität bzw. Einsamkeit.
Fragestellung: Wirkt sich eine in der Hausarztpraxis durchgeführte komplexe Intervention zur Stärkung der o.g. Aspekte auf patienten-relevante Endpunkte aus? Wie ist die Akzeptanz und Durchführbarkeit der Intervention?
Methoden: Explorative, cluster-randomisierte kontrollierte Studie mit Randomisierung auf Ebene der Hausarztpraxen und begleitender qualitativer Prozessevaluation. Eingeschlossen werden 24 Hausarztpraxen im Umkreis von Tübingen und Heidelberg sowie 360 Patienten > 70 Jahre mit ≥ 3 chronischen Erkrankungen, Einnahme von ≥ 3 Medikamenten und Teilnahme an einem DMP. In der Interventionsgruppe erheben die Hausärzte während der Routine-DMP-Termine eine „spirituelle Anamnese“, anschließend werden die Patienten von der MFA bezüglich sozialer Angebote und Maßnahmen zur Selbstfürsorge beraten. Die Praxisteams erhalten dazu im Rahmen der Studie verschiedene Hilfsmittel: a) eine halbtägige Schulung, b) Beschreibungen von nicht-pharmakologischen Maßnahmen, die Patienten selbst anwenden können (sog. „Infozepte“), c) eine Zusammenstellungen von sozialen Angeboten für ältere Menschen in der Umgebung der jeweiligen Praxis. In der Kontrollgruppe laufen die DMPs ab wie bisher. Primärer Endpunkt ist die „gesundheitsbezogene Selbstwirksamkeit“ (SES-6G). Sekundäre Endpunkte sind allgemeine Selbstwirksamkeit (GSES), Lebensqualität (SF-12), Patientenaktivierung (PAM), Therapietreue (MARS), Einstellung zu Medikamenten (BMQ), soziales Netzwerk (LSNS-6), Einsamkeit (DJGS-11), Zufriedenheit mit der hausärztlichen Versorgung (EUROPEP). Registrierung im Deutschen Register Klinischer Studien: DRKS00015696
Ergebnisse: Die Studie befindet sich aktuell in der Rekrutierungsphase. Zum Zeitpunkt des Kongresses werden die Baseline-Daten vorliegen und vorgestellt werden.
Diskussion: Abhängig von den Ergebnissen.
Take Home Message für die Praxis: Abhängig von den Ergebnissen.