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52. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

13.09. - 15.09.2018, Innsbruck, Österreich

Teamarbeit in der Hausarztpraxis: Delegations- und Ausweitungspotential bei niedergelassenen Hausärztinnen und Hausärzte in Nordrhein-Westfalen

Meeting Abstract

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  • L. Dini - Charité – Universitätsmedizin Berlin, Institut für Allgemeinmedizin, Berlin, Deutschland
  • C. Heintze - Charité – Universitätsmedizin Berlin, Institut für Allgemeinmedizin, Berlin, Deutschland

52. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Innsbruck, Österreich, 13.-15.09.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc18degam199

doi: 10.3205/18degam199, urn:nbn:de:0183-18degam1995

Published: September 10, 2018

© 2018 Dini et al.
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Hintergrund: Seit dem 01.01.2015 kann Delegation ärztlicher Tätigkeiten an qualifiziertes nicht-ärztliches Praxispersonal (näPp) von Hausärztinnen/Hausärzte (HÄ), auch bei Haus- und Heimbesuchen unabhängig vom Versorgungsgrad der Region abgerechnet werden. Das Projekt „Delegation in der Hausarztpraxis“ wurde im Auftrag des Landeszentrum Gesundheit Nordrhein-Westfalen (LZG.NRW) durchgeführt und in Kollaboration mit den regionalen Kassenärztlichen Vereinigungen, die die Ziehung der Stichprobe übernahmen sowie in Absprache mit den regionalen Ärztekammern.

Fragestellung: Wie können delegierbare Anteile ärztlicher Tätigkeit und das Potential von Delegation aus der Sicht der in NRW niedergelassenen HÄ ermittelt und dargestellt werden?

Methoden: Postalische anonyme Befragung einer randomisierten Stichprobe von 30% aller niedergelassenen HÄ NRWs (2.412 von 7.236). Die Befragung erfolgte zwischen April und August 2016.

Ergebnisse: Die Responserate betrug 31,7 %. Die Alters- und Geschlechtsverteilung sowie die regionale Verteilung der Responder war repräsentativ für die Hausärzteschaft NRWs.

Das Ausmaß der aktuellen Delegation an näPp wurde für 34 Tätigkeiten in fünf Bereichen ermittelt und dargestellt. Neben Praxistätigkeiten werden bereits Haus- und Heimbesuche an näPp delegiert. Das höchste Potential zur Ausweitung von Delegation wurde im Bereich Diagnostik identifiziert, gefolgt von Tätigkeiten im Bereich Beratung/Schulung und organisatorische/administrative Tätigkeiten.

Diskussion: In dieser Studie wurde zum ersten Mal das grundsätzliche Potential und das Ausweitungspotential von Delegation für ärztliche Tätigkeiten in der Praxis-, im Haus- und Heimbesuch operationalisiert und berechnet. Es bleibt zu prüfen ob diese Methode übertragbar bleibt und wie sich daraus mögliche Reformansätze für die Primärversorgung leiten lassen.

Take Home Message für die Praxis: Im Vergleich zu zurückliegenden Untersuchungen deutet die Studie „Delegation in der Hausarztpraxis“ auf eine wachsende Bereitschaft der Delegation ärztlicher Tätigkeiten an näpP in Deutschland hin.