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Versorgen Hausärztinnen und Hausärzte Kinder und Jugendliche? Eine repräsentative Umfrage unter Berliner und Brandenburger Hausarztpraxen
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Published: | September 10, 2018 |
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Hintergrund: Kinder und Jugendliche werden in Deutschland sowohl von Hausärzten als auch von Kinderärzten versorgt. Dabei steigt mit zunehmendem Alter der Anteil der Kinder und Jugendlichen, die beim Hausarzt waren. Es ist jedoch bisher unbekannt, welcher Anteil hausärztlicher Praxen überhaupt Kinder und Jugendliche versorgt.
Fragestellung: Welcher Anteil der Hausarztpraxen in Berlin und Brandenburg versorgt prinzipiell Kinder und Jugendliche und ab welchem Alter? Unterscheidet sich dies hinsichtlich des Bundeslandes oder Gemeindetyps?
Methoden: Eine Zufallsauswahl von Berliner und Brandenburger Hausarztpraxen wurde mittels Computer-gestützter Telefoninterviews (CATI) befragt, ob und ab welchem Alter sie Kinder und Jugendliche behandeln. Die Ergebnisse wurden getrennt nach Bundesland sowie Gemeindetyp ausgewertet und mittels non-parametrischer Tests auf Unterschiede in Anteil bzw. Altersverteilung geprüft.
Ergebnisse: Es konnten 200 Hausarztpraxen in die Auswertung eingeschlossen werden (Teilnahmerate 85,3%). 25,5% der Hausarztpraxen versorgen prinzipiell keine Kinder und Jugendlichen. Dieser Anteil unterscheidet sich nicht nach Bundesland, jedoch nach Gemeindetyp; das Alter, ab welchem Kinder und Jugendliche versorgt werden, unterscheidet sich signifikant. Während in Großstädten 13,6% der Praxen Säuglinge unter einem Jahr behandeln, sind dies in Mittelstädten 26,5% und in Kleinstädten und ländlichen Gemeinden 37,5%.
Diskussion: Die Versorgung von Kindern und Jugendlichen unterscheidet sich deutlich zwischen den Praxen. Gründe für diese unterschiedliche Versorgung sollten zukünftig näher erforscht werden. Kenntnisse zur primärmedizinischen Versorgung von Kindern und Jugendlichen sind für zukünftige Hausärzte wichtig, können aber nur in einem Teil der Praxen während der Weiterbildung erworben werden.
Take Home Message für die Praxis: Jede Praxis sollte sich überlegen, ab welchem Alter sie Kinder und Jugendliche behandeln will und wie die notwendigen Kompetenzen dafür in der Weiterbildung vermittelt werden können.