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51. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

21.09. - 23.09.2017, Düsseldorf

Wie kann Informieren heilsam sein?

Meeting Abstract

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  • T. Petzold - Zentrum für Salutogenese, Bad Gandersheim, Deutschland; MHH Allgemeinmedizin, Hannover, Deutschland

51. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Düsseldorf, 21.-23.09.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17degam287

doi: 10.3205/17degam287, urn:nbn:de:0183-17degam2873

Published: September 5, 2017

© 2017 Petzold.
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Hintergrund: Kommunikation ist Übertragung / Austausch von Informationen. Patienten bekommen Informationen aus Printmedien (u.a. Zeitschriften und Beipackzetteln der Medikamente), dem Internet und natürlich vom Arzt und seinen MitarbeiterInnen. Im direkten Kontakt mit dem Arzt usw. bekommt der Patient zusätzlich zu verbalen Informationen noch nonverbale durch den Tonfall, die Mimik u.a. und weitere durch Technik, Bilder usw. in der Arztpraxis. All diese Informationen gestalten die Beziehung. Auch durch die Arzneimittel selbst erhält der Patient Informationen, die schließlich heilsam wirken sollen. Zusammengenommen ist die Patient-Arzt-Kommunikation äußerst komplex mit dem hohen Anspruch, dass sie für den Patienten heilsam sein möge.

Fragestellung / Diskussionspunkt: Wie kann Informieren heilsam sein?

Inhalt: Informieren bedeutet ‚in eine Form bringen‘, ‚gestalten‘. Mit ‚Information‘ als gestaltende Entität ist eine Erkrankung als Ausdruck störender Informationen zu verstehen. Informieren ist ein schöpferischer Akt. Wenn wir Gesundungsprozesse analog zur Wundheilung als selbstregulierte Vorgänge verstehen, streben sie nach Ganz-sein / Stimmigkeit des Individuums. Seine Ganzheit ist eine komplexe Information – ein informierender Attraktor seiner Selbstregulation. Zur kommunikativen Selbstregulation gehört, dass der Organismus ankommende Informationen bewertet, ob sie attraktiv für ihn sind oder bedrohlich. Je nach Bewertung resoniert sein Organismus mit seinem Annäherungs- oder Abwendungssystem. Gesucht sind Informationen, die den Patienten vom störend informierten Zustand in Richtung seines gesunden Attraktors bringen können. Derartige Informationen nennen wir ‚heilsam‘ / ‚salutogen‘. Am Beispiel einer Behandlung eines Patienten mit Bluthochdruck werden die Kommunikation und ihre möglichen Wirkungen dargestellt. Die hier angewandte Forschungsmethode der Kommunikationswissenschaft ist die Reflexion von einem Meta-Standpunkt (‚Beobachter 2. Ordnung‘ nach Luhmann). Zur Darstellung werden Vortrag, Powerpoint-Präsentation und Schau-Spiel genutzt.