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51. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

21.09. - 23.09.2017, Düsseldorf

Aufsuchende otologische Maßnahmen durch den Hausarzt bei schlecht hörenden und immobilen Senioren in Pflegeeinrichtungen oder zu Hause

Meeting Abstract

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  • F. Meyer - Allgemeinärztliche Gemeinschaftspraxis, Oettingen, Deutschland

51. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Düsseldorf, 21.-23.09.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17degam273

doi: 10.3205/17degam273, urn:nbn:de:0183-17degam2733

Published: September 5, 2017

© 2017 Meyer.
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Hintergrund: Durch Versorgungsstudien konnte belegt werden, dass immobile oder weitgehend auf sich selbst gestellte Senioren mit defizitären Sinnesorganen zu Hause und selbst in Pflegeeinrichtungen fachspezifisch schlecht versorgt werden. Das gilt insbesondere für Schwerhörige, die zudem ihr Hörproblem häufig negieren oder nivellieren. Selbst dem Hausarzt kann diese Beeinträchtigung entgehen, weil auch mittelgradige Schwerhörigkeiten bei Konversationslautstärke nur mit entsprechendem Problembewusstsein bemerkbar sind. Dabei haben gemittelt etwa 40% der über 65-jährigen Menschen in der BRD eine graduell unterschiedliche, alltagsrelevante Hörminderung. Rechtzeitiges Erkennen und eine zeitnahe Versorgung mit geeigneten Hilfen sind aber erforderlich, um gehörvermittelte Alltagsqualitäten wie Kommunikationsfähigkeit, geistiges Leistungsvermögen oder räumliche Orientierungssicherheit zu erhalten. Durch den epidemiologischen Imperativ einer älter werdenden Bevölkerung wird der Bedarf für diese hausärztliche Basiskompetenz in Zukunft eher zunehmen.

Zielgruppe: Hausärzte, die ihre älteren, oft immobilen Patienten in Pflegeeinrichtungen oder zu Hause bei akuten Hörproblemen persönlich behandeln und bei chronischer Schwerhörigkeit kompetent diagnostizieren, beraten und langfristig begleiten wollen.

Didaktische Methode: Anhand von Leitlinienempfehlungen und eigenen, publizierten Erfahrungen werden neben der theoretischen Grundlagenvermittlung einfache, effektive, in jedem Haushalt und allen Pflegeeinrichtungen durchführbare Basismaßnahmen zur otologischen Befunderhebung (Otoskopie, Ohrenspülung zur Ohrschmalzentfernung) sowie zur qualitativen und quantitativen Hördiagnostik (Stimmgabelversuche, Hörweitenprüfung) demonstriert und interaktiv geübt sowie relevante Beratungs- und Behandlungsansätze bei akuter und chronischer Schwerhörigkeit besprochen.

Ziele: Erwerb geriatrisch-otologischen Problembewusstseins und dafür notwendiger Kompetenzen zum Einsatz im Patientenhaushalt oder in Pflegeeinrichtungen.

Geschätzte Anzahl Teilnehmern/innen: 15 bis 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer

Kurzvorstellung des Workshop Leiters: Der Referent betreut seit 30 Jahren als hausärztlich tätiger Allgemein- und HNO-Arzt schwerhörige Menschen. Für sein Pilotprojekt zur Validierung einer praxisgerechten Hörweitenprüfung hat er 2016 den SGAM-Forschungspreis erhalten.