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51. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

21.09. - 23.09.2017, Düsseldorf

Hausarztpraxisbasiertes Case Management für Patient*innen mit Depression (PROMPT)

Meeting Abstract

  • J. J. Petersen - Goethe-Universität Frankfurt am Main, Institut für Allgemeinmedizin, Frankfurt, Deutschland
  • K. Mergenthal - Goethe-Universität Frankfurt am Main, Institut für Allgemeinmedizin, Frankfurt, Deutschland
  • S. Rauck - Goethe-Universität Frankfurt am Main, Institut für Allgemeinmedizin, Frankfurt, Deutschland
  • F. M. Gerlach - Goethe-Universität Frankfurt am Main, Institut für Allgemeinmedizin, Frankfurt, Deutschland
  • J. Gensichen - Klinikum der Universität München, Institut für Allgemeinmedizin, München, Deutschland

51. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Düsseldorf, 21.-23.09.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17degam267

doi: 10.3205/17degam267, urn:nbn:de:0183-17degam2672

Published: September 5, 2017

© 2017 Petersen et al.
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Outline

Text

Hintergrund: In der Studie Primary Care Monitoring for Depressive Patients Trial (PRoMPT) wurde nachgewiesen, dass ein einjähriges, hausarztpraxisbasiertes Case Management (unter Einbindung der Medizinischen Fachangestellten) zu einer Verbesserung der Symptome und der subjektiv wahrgenommenen Behandlungsqualität bei Patienten mit Depression führt.

Fragestellung:

1.
Von welchen förderlichen und hemmenden Faktoren bei der Interventionsdurchführung berichten teilnehmende Hausärzte, Medizinische Fachangestellte und Patienten?
2.
Wie sind die Symptomverlaufskurven der Patienten während der Intervention?

Methoden: Mixed methods Ansatz: Cluster-randomisierte kontrollierte Studie mit 74 hausärztlichen Praxen und 626 Patienten (BMBF FkZ 01GK0302, 01GK0702). Datenerhebung mittels Fragebögen zu vier Erhebungszeitpunkten (Baseline, nach 6,12 und 24 Monaten) plus monatliches Depressionsmonitoring. Fragebögen umfassten u.a. Patient Health Questionnaire zur Erfassung der Depression. Statistische Analysen: Growth Mixture Modeling der Depressions-Verlaufsdaten. Zusätzlich Durchführung von qualitativen Studien (Leitfaden-gestützte Interviews mit 23 Hausärzten, 26 Medizinischen Fachangestellten, 41 Patienten)

Ergebnisse: Qualitative Ergebnisse: Medizinische Fachangestellte zeigten Bereitschaft, mehr Verantwortung in der Behandlung zu übernehmen. Die Hausärzte passten die Intervention an die individuellen Praxisgegebenheiten an und führten sie zum Teil auch nach Studienbeendigung fort. Als nachteilig wurde der zeitliche Mehraufwand wahrgenommen. Die Patienten schätzen häufig das niedrigschwellige Angebot. Einige Patienten empfanden das Monitoring als zu „mechanisch“. Quantitative Ergebnisse: Es konnten zwei Verlaufstypen identifiziert werden: „schnelle Ansprecher“ (60,5%), mit einer raschen Symptomverbesserung im ersten Monat und „langsame Ansprecher“ (39,5%) mit einer verzögerten Verbesserung.

Diskussion: Aus der Zusammenschau aller quantitativen und qualitativen Ergebnisse wird herausgearbeitet und diskutiert, wie die PRoMPT Intervention in die Regelversorgung implementiert und welche Anpassungen sinnvoll sein könnten.