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Handhabbarkeit und Akzeptanz telemedizinischer Anwendungen im häuslichen Bereich seitens multimorbider Patienten über 65 Jahren
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Published: | September 5, 2017 |
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Hintergrund: Der bestehende demografische Wandel bewirkt regional zwischen 2010-2020 eine Abnahme der hausärztlichen Versorgungskapazität um 12,6% [Van den Berg et al., 2012; Kopetsch, 2010]. Der rückläufige Hausarztbestand sowie die steigende Arbeitsbelastung von Hausärzten machen eine flexible Patientenversorgung notwendig. Telemedizin kann dabei für Hausärzte und Patienten eine Entlastung darstellen [Dittmar et al., 2009].
Fragestellung:
- 1.
- Wie bewerten Studienpatienten die Handhabbarkeit der Telemedizingeräte?
- 2.
- Welche Gründe existieren patientenseitig für eine Nichtakzeptanz der Telemedizinanwendung?
Methoden: Im Rahmen der BMBF-Studie „ATMoSPHÄRE“ sollen aus teilnehmenden Hausarztpraxen in Dresden und Leipzig 700 Patienten rekrutiert und mit Telemedizingeräten ausgestattet werden. Im Rahmen einer Querschnittanalyse werden Aspekte zur Handhabbarkeit und Gründe der Nichtakzeptanz der Telemedizinanwendung ausgewertet und evaluiert.
Ergebnisse: Aktuell (Stand: 04.04.2017) wurden 219 Patienten für die Studienteilnahme gescreent. Initial eingeschlossen wurden 161 Patienten (73,5%), wovon 41 Patienten ihre Teilnahme im Projektverlauf widerrufen haben. Gründe dieser Dropouts sind v.a. Störung des alltäglichen Ablaufes/Rhythmus (47,5%) sowie zu hohe zeitliche Beanspruchung durch Projektteilnahme und Überforderung durch Technik (je 42,5%). Die weibliche Studienpopulation beträgt 62,7%. Das durchschnittliche Alter der Patienten liegt bei 79,1 Jahren [SD: 5,8]. 42,0% sind alleinlebend. 72,5% der Studienpatienten kommen mit dem Telemedizin-Tablet gut zurecht, 10% beurteilen die Handhabung als schwierig. 15% sind durch technische Funktionsstörungen verunsichert.
Diskussion: Telemedizin kann Patienten ein Sicherheitsgefühl bzgl. des Gesundheitszustandes vermitteln. Für eine Akzeptanz von Telemedizin durch Anwender sollten die Geräte und Inhalte ansprechend, handhabbar und krankheitsspezifisch gestaltet sein. Die patientenseitige Akzeptanz wird gefördert durch Möglichkeiten des Feedbacks und einen klar erkennbaren inhaltlichen Mehrwert der Telemedizinanwendung.