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51. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

21.09. - 23.09.2017, Düsseldorf

Mal eben Dr. Google fragen – Medizinische Kommunikation im digitalen Zeitalter

Meeting Abstract

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  • S. Bechmann - Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Germanistische Sprachwissenschaft, Düsseldorf, Deutschland

51. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Düsseldorf, 21.-23.09.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17degam204

doi: 10.3205/17degam204, urn:nbn:de:0183-17degam2046

Published: September 5, 2017

© 2017 Bechmann.
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Hintergrund: Wo früher der Gang zum Arzt selbstverständlich war, wird heute zunächst das Internet um Rat gefragt. Dies führt aufgrund äußerst unterschiedlicher Qualität der unzähligen Informationsseiten nicht selten zu Fehleinschätzungen und Missverständnissen, mit denen Ärzte in ihren Sprechstunden konfrontiert sind.

Fragestellung: In diesem Vortrag soll die Frage beantwortet werden, was gute von schlechten Patienteninformationsseiten im Internet unterscheidet und es soll gezeigt werden, welche Herausforderungen und welche Chancen für Ärzte mit dem Phänomen „Dr. Google“ verbunden sind.

Methoden: Die Ergebnisse der Bertelsmann-Studie (Gesundheitsmonitor 2016) bilden die Grundlage für kommunikationstheoretische Überlegungen zu Medienkommunikation im Allgemeinen. In diesem Vortrag werden Kriterien für evidenzbasierte Patienteninformationen vorgestellt und es wird gezeigt, auf welche Weise und mit welchem Ziel gesundheitsbezogene Informationen ihren Weg über das Internet zu den Patienten finden. Die bekanntesten Informationsseiten werden einer kritischen Prüfung unterzogen und weniger bekannte, dafür qualitativ hochwertige Portale werden erläuternd vorgestellt.

Ergebnisse: Das multimediale Nutzungsverhalten von Patienten stellt Ärzte gegenwärtig und zukünftig in besonderer Weise vor Schwierigkeiten, die nur dadurch gelöst werden können, dass Ärzte sich mit dem vielfältigen Angebot vertraut machen und „Dr. Google“ als hilfreichen Kollegen verstehen lernen. Es wird sich zeigen, dass die Kenntnis der Produktions- und Rezeptionsprozesse von Gesundheitsinformationen im Internet sowie der Logik des Mediums dazu führen kann, dass Ärzte gute Informationsseiten gewinnbringend (i.S. der partizipativen Entscheidungsfindung) in den ärztlichen Beratungsprozess integrieren können.

Diskussion: Zur Diskussion stehen die Kriterien, anhand derer Ärzte Informationsangebote mit evidenzbasierten Inhalten identifizieren können und es wird die Frage im Raum stehen, wie man vermeintlich falsch informierte Patienten kommunikativ in die richtige Richtung lenken kann.