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51. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

21.09. - 23.09.2017, Düsseldorf

Bestandsaufnahme und Maßnahmen zur Förderung der allgemeinmedizinischen Fortbildung in Nordrhein-Westfalen

Meeting Abstract

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  • N. Kuth - Uniklinik RWTH Aachen, Lehrgebiet Allgemeinmedizin, Aachen, Deutschland
  • A. Tolksdorf - Uniklinik RWTH Aachen, Lehrgebiet Allgemeinmedizin, Aachen, Deutschland

51. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Düsseldorf, 21.-23.09.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17degam197

doi: 10.3205/17degam197, urn:nbn:de:0183-17degam1978

Published: September 5, 2017

© 2017 Kuth et al.
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Hintergrund: Seit 2004 gilt in Deutschland die Fortbildungsverpflichtung (Continuing Medical Education, CME) für Ärzte aller Fachrichtungen. Gegenwärtig bestehen wenig Erkenntisse hinsichtlich der aktuellen Fortbildungssituation von Allgemeinmedizinern in Nordrhein-Westfalen.

Fragestellung: Wie schätzen niedergelassene Allgemeinmediziner in NRW das eigenen Fortbildungsverhalten und die Qualität von Fortbildungen in Bezug auf die Fortbildungsverpflichtung ein? Auf Basis der erhobenen Daten erfolgt eine erste Analyse der allgemeinmedizinische Fortbildungssituation in NRW, sowie die Formulierung von Optimierungsmaßnahmen.

Methoden: Querschnittsstudie mittels eines postalisch versendeten strukturierten Fragebogens an eine randomisierte Stichprobe von 4000 niedergelassenen Hausärzten in NRW. Die Dateneingabe und Datenanalyse erfolgte mit der Software IBM SPSS Statistics (Version 23).

Ergebnisse: Rückantworten konnten bei der Analyse der Daten berücksichtigt werden. Die Mehrheit der Befragten nahm durchschnittlich einmal pro Monat an einer Fortbildungsveranstaltung teil. Am häufigsten wurden Qualitätszirkel und abendliche Veranstaltungen besucht, sowie Fortbildungsangebote in Fachzeitschriften genutzt. Die ausschlaggebenden Kriterien bei der Fortbildungsauswahl waren Thema, Ort und Zeitpunkt der Veranstaltung. Den größten Lerneffekt umfassten die Qualitätszirkel und eintägige Seminare. Internetbasierte Fortbildungen wurden wenig genutzt. Es bestanden Divergenzen zwischen häufig genutzten Fortbildungsformen und der Größe des Lerneffekts, der als mittelmäßig bewertet wurde. Der Praxisbezug zur Allgemeinmedizin wurde bei mehreren Fortbildungsformen niedrig bewertet.

Diskussion: Niedergelassene Allgemeinmediziner in NRW bilden sich regelmäßig fort. Allerdings sollten zukünftig bei einigen Fortbildungsformen ein größerer Lerneffekt sowie ein höherer Praxisbezug angestrebt werden. Hieran könnten vermehrt interaktive Kleingruppenarbeit und die Integration von praktischen Übungen in theoretische Vorträge, eine höhere Interaktivität seitens der Referenten mit dem Auditorium und die verstärkte Einbindung der Zielgruppe für eine bedarfs– und fachgerechte Konzeption der allgemeinmedizinischen Fortbildungen anknüpfen.