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51. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

21.09. - 23.09.2017, Düsseldorf

Interdisziplinärer Workshop „Verständliche Befundübersetzung“

Meeting Abstract

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  • S. Bechmann - Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Germanistische Sprachwissenschaft, Düsseldorf, Deutschland

51. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Düsseldorf, 21.-23.09.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17degam194

doi: 10.3205/17degam194, urn:nbn:de:0183-17degam1942

Published: September 5, 2017

© 2017 Bechmann.
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Hintergrund: Kommunikative Kompetenzen spielen in der Arzt-Patienten-Kommunikation eine besondere Rolle. Zusammen mit dem CoMeD-Team an der Medizinischen Fakultät hat der Autor einen interdisziplinären Workshop zur laienverständlichen Übermittlung medizinischer Befunde entwickelt.

Fragestellung: Befunde stellen Ärzte vor zwei Herausforderungen: Zum einen gilt es, die konsiliarischen Schreiben richtig zu verstehen. Dies erfordert eine hohe Textverstehens-Kompetenz. Zum anderen müssen die Befunde in verständlicher Sprache für die PatientInnen übersetzt werden. Dabei ist eine präzise und einfache Sprache ebenso wichtig wie die Nutzung von Möglichkeiten der bildlichen Darstellung anhand von Modellen, Zeichnungen oder Bildern. Dafür zu sensibilisieren, ist Ziel des Workshops. Damit trägt das Konzept dem Umstand Rechnung, dass die Entwicklung eines evidenzbasierten Kompetenzmodells, ebenso wie dessen Umsetzung in der universitären Lehre, interdisziplinär verankert werden muss.

Methoden: In dem 90-minütigen Workshop lernen die Studierenden die Grundlagen verständlicher Sprache und Kommunikation in einer theoretischen Einführung kennen und diskutieren die medizinischen und sprachlichen Besonderheiten der Textsorte Arztbrief. Die Studenten sollen dann in einem simulierten Gespräch einen echten Befund möglichst ohne Fachchinesisch so vermitteln, dass die wichtigen Botschaften beim Patienten ankommen. SchauspielerInnen als Simulationspatienten geben den Studierenden durch ein standardisiertes Feedback die Gelegenheit, ihre Kommunikationsfertigkeiten auszubauen. Als Hilfsmittel dient eine speziell entwickelte Checkliste.

Ergebnisse: Der Pilot-Workshop wurde von den Studierenden gut aufgenommen und soll auch in Zukunft an der Medizinischen Fakultät angeboten werden.

Diskussion: Künftig ist geplant, das Thema „Arztbriefe“ sowohl in der Lehre auch in der Forschung stärker in den Blick zu nehmen. Weitere interdisziplinäre Projekte sind in der Planung.