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51. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

21.09. - 23.09.2017, Düsseldorf

Studienprotokoll einer Cluster-randomisierten Studie zur Erforschung der angemessenen und sicheren Medikation bei Heimbewohnern mithilfe einer interprofessionellen Toolbox

Meeting Abstract

  • I.-M. Doyle - Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Allgemeinmedizin, Hannover, Deutschland
  • C. Kirsch - Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Allgemeinmedizin, Hannover, Deutschland
  • P. Thürmann - Universität Witten/Herdecke, Philipp Klee-Institut für Klinische Pharmakologie, Witten, Deutschland; HELIOS Klinikum Wuppertal, Wupptertal, Deutschland
  • S. Joos - Universitätsklinikum Tübingen, Institut für Allgemeinmedizin & Interprofessionelle Versorgung, Tübingen, Deutschland
  • A. Altiner - Universitätsmedizin Rostock, Institut für Allgemeinmedizin, Rostock, Deutschland
  • S. Wilm - Universitätsklinikum Düsseldorf, Institut für Allgemeinmedizin, Düsseldorf, Deutschland
  • B. Wiese - Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Allgemeinmedizin, Hannover, Deutschland
  • N. Schneider - Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Allgemeinmedizin, Hannover, Deutschland
  • J. Bleidorn - Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Allgemeinmedizin, Hannover, Deutschland
  • O. Krause - Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Allgemeinmedizin, Hannover, Deutschland

51. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Düsseldorf, 21.-23.09.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17degam134

doi: 10.3205/17degam134, urn:nbn:de:0183-17degam1343

Published: September 5, 2017

© 2017 Doyle et al.
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Hintergrund: Polypharmazie wird häufig als die Einnahme von mindestens fünf Dauermedikamenten definiert. Polypharmazie ist dabei öfter bei älteren Heimbewohnern als bei ambulant Lebenden zu finden. Zusätzlich ist eine sogenannte potenziell inadäquate Medikation (PIM) bei älteren Patienten (≥65 Jahre) verbreitet und mit einem erhöhtem Risiko für Hospitalisierung assoziiert. Faktoren, die die PIM in Heimen begünstigen, sind z.B. die verbreitete Gabe von Neuroleptika und Benzodiazepinen und die mangelnde Kooperation der am Arzneimittelmanagement beteiligten Professionen (Ärzte, Pflegepersonal, heimversorgende Apotheker).

Fragestellung: Ziel des Projektes ist es zu ermitteln, ob durch eine interprofessionelle Intervention 1. die Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) bei Heimbewohnern optimiert und die Anzahl der PIM und/oder Neuroleptika reduziert, und 2. der Medikationsprozess in Heimen verbessert werden kann (durch Sensibilisierung für das Thema Polypharmazie und verbesserte interprofessionelle Zusammenarbeit).

Methoden: Eine cluster-randomisierte (auf Ebene der Heime) Interventionsstudie testet die primäre Hypothese, dass die multimodale Intervention zu einer Senkung von PIM/Neuroleptika bei Heimbewohnern führt. Ebenso werden eine Verringerung von Sturzinzidenz, Hospitalisierung und ungeplante Hausarztkontakten und eine Erhöhung der Lebensqualität in der Interventionsgruppe erwartet (sekundäre Hypothese). Die multimodale Intervention wird durch Change Management Maßnahmen begleitet, hierdurch sollen Akzeptanz, Machbarkeit und die nachhaltige Annahme der Intervention gewährleistet und evaluiert werden.

Ergebnisse: Projektbeginn ist am 01.05.2017 (Laufzeit 3 Jahre). Auf dem Kongress werden das Studienprotokoll und die ersten Erfahrungen aus der Umsetzung präsentiert (z.B. Heimrekrutierung, Kick-off Meeting).

Diskussion: Die HIOPP Studie wird dazu beitragen, die interprofessionelle Zusammenarbeit, Medikationsprozesse und AMTS in Heimen zu verbessern.