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Die Sicht niedergelassener Ärzte auf ihre regionale ambulante Versorgungsstruktur
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Published: | September 5, 2017 |
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Hintergrund: Die ambulante Versorgung in Deutschland ist vielerorts prekär auf Grund steigendender altersbedingter Praxisabgaben. Insbesondere in strukturschwachen Gebieten ist es oft schwer, eine Nachfolge zu finden, weshalb regional Verantwortliche immer häufiger aktiv werden. Dem Sachverständigenratsgutachten 2014 folgend ist für eine zukunftsfähige Planung eine detaillierte Bedarfserhebung notwendig.
Fragestellung: Erhebung der individuellen ärztlichen Perspektive auf die regionale Versorgung
Methoden: Schriftliche Befragung aller niedergelassenen Ärzte im Landkreis (n=250, davon 119 Hausärzte). Abgefragt wurden u.a. Alter, Praxisstruktur, Beurteilung der aktuellen Versorgungssituation und Planungen bzgl. Nachfolge.
Ergebnisse: Die Rücklaufquote lag für Hausärzte bei 50,42%, für Gebietsärzte bei 34,35%. Dabei lagen von 22 der 27 Gemeinden Antworten vor. Einige Fragen wurden telefonisch nacherfasst. Fast die Hälfte der Hausärzte arbeitet in (Ü)BAGs, mit 2 bis 3 Sitzen je Praxis. Familienfreundlichkeit und regionale Verbundenheit waren die häufigsten Gründe für die Wahl des Praxisstandortes. Sowohl Hausärzte als auch Fachärzte gaben an, dass Fachärzte am meisten in ihrer Region fehlen würden (61 bzw. 55%) gefolgt von Therapeuten (13 bzw. 22%) und Zentren (16% bzw. 9%). Die Beurteilung der Versorgungslage durch einzelne Versorgergruppen ergab ein differenziertes, teilweise regional unterscheidbares Bild. 55% der Ärzte haben eine Lehrbefugnis. Die meisten Praxen sollen in 2 bis 3 Jahren abgegeben werden
Diskussion: Die Befragung der Ärzteschaft ergibt ein differenziertes Bild der Versorgunglage und bindet die Ärzteschaft als ersten Schritt in die Gestaltung mit ein. Für eine detaillierte Planung ist allerdings eine nahezu komplette Erfassung der Altersstruktur und Pläne notwendig.