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Warum gehen Patienten in die Notaufnahme?
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Published: | September 5, 2017 |
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Hintergrund: Die Muster der Inanspruchnahme medizinischer Versorgung befinden sich im Wandel. Gerade in Großstädten wird – oft parallel – eine Vielzahl von medizinischen Leistungserbringern konsultiert. So stellen sich Patienten mit akuten Beschwerden neben der Versorgung durch ihren Hausarzt auch immer häufiger in Notaufnahmen vor. Gerade bei respiratorischen Erkrankungen sind solche Konsultationen häufig. Das ACSC-Konzept (Ambulatory Care Sensitive Conditions) geht davon aus, dass die Strukturen der ambulanten Versorgung bedeutenden Einfluss auf solche Muster der Inanspruchnahme haben.
Fragestellung:
- Welche medizinischen und demografischen Charakteristika haben Patienten, die ambulant mit respiratorischen Erkrankungen in der Notaufnahme behandelt werden?
- Welche Faktoren haben Einfluss auf die Inanspruchnahme von Notaufnahmen und die weitergehende Versorgung? Welche Rolle spielt hier die kontinuierliche hausärztliche Anbindung?
- Wie ist der Versorgungsverlauf nach der Vorstellung in der Notaufnahme?
Methoden: Im Rahmen der prospektiven Kohortenstudie „Emergency and Acute Care for Respiratory Diseases beyond Sectoral Separation“ (EMACROSS) erfolgt eine umfangreiche quantitative Fragebogenerhebung (Ziel n=700) bei Patienten mit im ACSC-Konzept bedeutsamen respiratorischen Erkrankungen (ICD-10 J09-J18, J20-22, J40-47), die in einer von acht Notaufnahmen im Berliner Bezirk Mitte behandelt werden. Ergänzend erfolgt eine Auswertung der Daten des Krankenhausinformationssystems (KIS) der beteiligten Kliniken. EMACROSS ist Teilprojekt einer BMBF-Förderung zum Strukturaufbau in der Versorgungsforschung (EMANet, „Emergency and Acute Medicine Network on Health Care Research“).
Ergebnisse: Die Patienten werden in 2017 und 2018 rekrutiert. Zwischenergebnisse werden zum Kongress vorliegen und zur Diskussion gestellt.
Diskussion: Es wird erwartet, dass die Charakterisierung der Patientenprofile zu einem besseren Verständnis für den Versorgungsbedarf beiträgt und potenzielle Schnittstellenprobleme zur hausärztlichen Versorgung aufzeigt.