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Langzeitstudien: Besonderheiten der longitudinalen ProbandInnen-ForscherInnen-Beziehung
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Published: | September 5, 2017 |
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Hintergrund: Die Gewährleistung einer möglichst hohen kontinuierlichen Beteiligungsrate von Probandinnen und Probanden einer Zufallsstichprobe ist als Gütekriterium in jeder epidemiologischen Langzeitstudie von großer Bedeutung. Gründe für einen Studienabbruch sind bislang wenig erforscht. Die wenigen vorliegenden Ergebnisse weisen darauf hin, dass die weitere Teilnahme neben soziodemographischen Faktoren und der Erhebungsweise (postalisch, telefonisch, persönlich) vor allem von der Beziehung zwischen ProbandIn und InterviewerIn abhängt. Auch über die Erfahrungen der InterviewerInnen in solchen Langzeitstudien ist wenig bekannt. Gerade ein Zugang zu diesen Erfahrungen könnte aber dazu beitragen, weitere Erkenntnisse zu gewinnen über die Relevanz der Beziehung für die Teilnahmebereitschaft, den Einfluss der Beziehung auf die Untersuchungsdurchführung, den (möglichen) Einfluss der Beziehung auf die Ergebnisse und die (möglichen) emotionalen Effekte der Beziehung auf InterviewerInnen und ProbandInnen. Wahrgenommene Diskrepanzen zwischen Beziehung und Erhebungsinstrument stellen möglicherweise einen Bias dar. Wie kann dieses Erfahrungswissen erschlossen und für die Planung zukünftiger Langzeitstudien und die Korrektur möglicher Verzerrungen nutzbar gemacht werden? Hierauf versuchen wir im Workshop gemeinsam Antworten zu finden.
Zielgruppe: ForscherInnen in Langzeitstudien
Didaktische Methode: Kurzvortrag, Reflexion, Erfahrungsaustausch und Ergebnissicherung.
Ziele: Das Erfahrungswissen der ForscherInnen für die Planung zukünftiger Studien nutzbar machen (Sicherung der Teilnahmebereitschaft, Vermeidung von Verzerrungen).
Geschätzte Anzahl Teilnehmern/innen: 10–20
Kurzvorstellung der Workshop Leiter:
- Dipl.-Psych. Angela Fuchs, Psychologische Psychotherapeutin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Allgemeinmedizin (ifam) des Universitätsklinikums Düsseldorf. Themenschwerpunkt: Gesundsein und Kranksein im Alter. Seit 2003 als Forscherin in longitudinalen Kohortenstudien tätig.
- Dr. Michael Pentzek, Dipl.-Psych., wissenschaftlicher Mitarbeiter und Gesamtkoordinator Forschung am ifam.