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51. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

21.09. - 23.09.2017, Düsseldorf

Einstellungen und Impfverhalten von deutschen Hausärzten zur saisonalen Influenzaimpfung – eine Querschnittstudie

Meeting Abstract

  • J. F. Arlt - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Institut für Allgemeinmedizin, Lübeck, Deutschland
  • K. Jäkel - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Institut für Allgemeinmedizin, Lübeck, Deutschland
  • K. Götz - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Institut für Allgemeinmedizin, Lübeck, Deutschland
  • J. Steinhäuser - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Institut für Allgemeinmedizin, Lübeck, Deutschland

51. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Düsseldorf, 21.-23.09.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17degam106

doi: 10.3205/17degam106, urn:nbn:de:0183-17degam1063

Published: September 5, 2017

© 2017 Arlt et al.
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Text

Hintergrund: Influenza ist eine potentiell gefährliche Erkrankung, die innerhalb von Epidemien eine hohe Mortalität verursacht. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt eine Durchimpfungsrate mit der Influenzaimpfung bei älteren Personen ab 65 Jahren von 75%. Das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (ZI) berichtete in der Saison 2013/14 regional stark variierende Impfraten der saisonalen Influenzaimpfung zwischen 14 und 65%.

Fragestellung: Ziel der Studie war es, Einstellungen und Impfverhalten von deutschen Hausärzten zu erheben, die in Regionen mit niedrigen und hohen Influenzaimpfraten praktizieren.

Methoden: Aufbauend auf systematischer Literaturrecherche und den Erfahrungen beteiligter Fachärzte für Allgemeinmedizin wurde im Konsensusverfahren ein Fragebogen entwickelt. Dieser wurde an 1594 Hausärzte verschickt, die in den jeweils vier impfstärksten und -schwächsten Landkreisen in Ost- und Westdeutschland auf Grundlage der vom ZI erhobenen Influenzaimpfraten von 2013/14 in eigener Praxis tätig waren. Die Auswertung erfolgte deskriptiv.

Ergebnisse: Die Rücklaufquote betrug 28,5%. 52% der Teilnehmer waren männlich, durchschnittlich 54 Jahre alt und 19 Jahre als Hausarzt tätig. 65% der Befragten bewerteten ihre Einstellung zu Impfungen gegen Influenza als sehr positiv, ihren Kenntnisstand zu 39% als optimal. In Ostdeutschland praktizierende Teilnehmer stimmten signifikant häufiger zu, dass die Einstellung des Arztes zur Impfung noch vor der ärztlichen Berufsphase geprägt wird (p=0,004), hatten signifikant häufiger gegen Influenza geimpfte Angestellte (p<0,001) und eine bereits durch einen anderen Arzt erfolgte Impfung führte signifikant häufiger zur Impfablehnung (p<0,001), als es die in Westdeutschland praktizierenden Teilnehmer berichteten.

Diskussion: Aus den Ergebnissen dieser Studie können Maßnahmen für gezielte Kampagnen für die international empfohlene Rate an Influenzaimpfungen abgeleitet werden.