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Hintergrund: Herzbezogene Beschwerden wie thorakale Schmerzen, Palpitationen und Dyspnoe zählen mit Prävalenzen von 10-25 Prozent zu den häufigsten Symptomen in der Bevölkerung sowie in allgemeinmedizinischen und internistischen Praxen lt. Literatur. Bei bis zu 70 Prozent der Beschwerden ist keine körperliche Ursache erkennbar und trotz teurer Diagnostik keine Linderung gewährleistet. Viele Patienten erhalten gegen diese „funktionellen“ Beschwerden keine hilfreiche Behandlung.

Fragestellung: Kann ein naturheilkundlich orientiertes Selbstmanagementförderungsprogramm (self-care-Ansatz) eine Bewältigung der Beschwerden und eine Verbesserung der Lebensqualität erreichen?

Methoden: Wir haben ein Programm entwickelt und mit 20 Patienten ein Jahr in der eigenen Praxis angewendet. Wir haben die Ergebnisse mit einer ähnlichen Patientengruppe aus 10 Teilnehmern, welche nicht im Programm aufgenommen waren, verglichen.

Ergebnisse: Die Anwendung des Programms, wirkt harmonisierend; es beruhigt die Patienten und bringt dem Arzt eine deutliche Entlastung. Selbstmanagement ist der Schlüssel zu einem erfolgreicheren Umgang mit Beschwerden. Bei Self-tailoring wurde erkannt, dass gute Selbstmanager/-innen in der Lage sind, die richtigen Mittel und Dosierungsintervalle für sich herauszufinden und ggf. anzupassen. Die Anzahl der Praxisbesuche pro Jahr reduzierte sich um 50%. Polypharmazie reduzierte sich ebenfalls um 50%. Die Zufriedenheit (Verbesserung der Lebensqualität) erhöht sich um 100%. Solche Programme haben für die Gesundheitsförderung und bei der Gesellschaft eine positive Bedeutung.

Diskussion: Da die Anzahl der herzbezogenen Beschwerden und der nicht hilfreichen Behandlung zunimmt, ist die Entwicklung solcher Programme sehr wichtig. Sie dienen zur Reduzierung von Polypharmazie. Für die unterschiedlichen gesellschaftlichen Schichten müssen unterschiedliche Lösungen beziehungsweise Programme entwickelt werden.