gms | German Medical Science

51. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

21.09. - 23.09.2017, Düsseldorf

Wie ist der Impfstatus bezüglich Pertussis bei Medizinstudierenden deutscher, ungarischer und anderer Nationalität?

Meeting Abstract

  • M. Pfaffendorf - Universitätsklinikum Carl Gustav Carus an der Technischen Universität Dresden, Bereich Allgemeinmedizin, Medizinische Klinik und Poliklinik III, Dresden, Deutschland
  • H. Riemenschneider - Universitätsklinikum Carl Gustav Carus an der Technischen Universität Dresden, Bereich Allgemeinmedizin, Medizinische Klinik und Poliklinik III, Dresden, Deutschland
  • K. Voigt - Universitätsklinikum Carl Gustav Carus an der Technischen Universität Dresden, Bereich Allgemeinmedizin, Medizinische Klinik und Poliklinik III, Dresden, Deutschland
  • E. Balogh - University Pécs, Medical School, Department of Public Health Medicine, Pécs, Ungarn
  • A. Bergmann - Universitätsklinikum Carl Gustav Carus an der Technischen Universität Dresden, Bereich Allgemeinmedizin, Medizinische Klinik und Poliklinik III, Dresden, Deutschland

51. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Düsseldorf, 21.-23.09.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17degam088

doi: 10.3205/17degam088, urn:nbn:de:0183-17degam0884

Published: September 5, 2017

© 2017 Pfaffendorf et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Hintergrund: Mitarbeiter im Gesundheitswesen und auch Medizinstudierende haben ein erhöhtes Risiko, sich mit Infektionskrankheiten wie Pertussis zu infizieren. Zudem stellen sie für ihre Patienten eine potentielle Gefahrenquelle dar. Das Infektionsrisiko erhöht sich bei Medizinstudierenden weiter durch die altersbedingte hohe Mobilität, zudem gelten weltweit verschiedene Impfregularien. Medizinischem Personal in Deutschland wird eine Pertussis-Auffrischimpfung alle zehn Jahre empfohlen. Dennoch weisen deutsche Medizinstudierende häufig einen unvollständigen Impfschutz auf.

Fragestellung: Wie ist der selbstberichtete Impfstatus bezüglich Pertussis bei Medizinstudierenden deutscher (DE), ungarischer (UN) und anderer Nationalität (AN)? Wie schätzen sie die Wichtigkeit dieser Impfung ein?

Methoden: Die Befragung der Medizinstudenten erfolgte an zwei deutschen und zwei ungarischen Universitäten. 2655 (94,3%) von 2816 teilnehmenden Studierenden machten Angaben zu Pertussis-Impfstatus und Nationalität. Unterschiede in der Verteilung wurden mit dem χ2-Test und z-Test überprüft.

Ergebnisse: 2,4% der Medizinstudierenden berichteten, nicht gegen Pertussis geimpft zu sein, 25,7% waren grundimmunisiert, 50,0% erhielten Auffrisch­impfungen, 21,9% kannten ihren Impfstatus nicht. Deutsche gaben häufiger an, nicht geimpft zu sein (3,7% vs. 0,9%/UN; p≤0,05) und berichteten häufiger, adäquat geimpft zu sein (60,5% vs. 43,6%/UN vs. 36,0%/AN, p≤0,05). Mehr Medizinstudierende anderer Nationalität kannten ihren Pertussis-Impfstatus nicht (37,4% vs. 20,0%/DE und 16,5%/UN; p≤0,05). 75,2% (n=1931) der Medizinstudierenden schätzten die Pertussis-Impfung als absolut notwendig ein (86,2%/UN vs. 69,8%/DE und 66,1%/AN; p≤0,05).

Diskussion: Nur die Hälfte der Medizinstudierenden berichteten einen vollständigen Impfstatus und mehr als ein Fünftel kannte seinen Impfstatus nicht, obwohl gut Dreiviertel diese Impfung als absolut notwendig bewerteten. Niederschwellige Impfangebote während des Medizinstudiums könnten Besserungen im Impfstatus ergeben und für die Wichtigkeit dieser präventiven Maßnahme sensibilisieren.