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51. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

21.09. - 23.09.2017, Düsseldorf

Zurück zum Hausarzt? Verbleib von ambulanten Patienten nach Behandlung durch einen Allgemeinmediziner in einer universitären zentralen Notaufnahme

Meeting Abstract

  • M. Raker - Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Allgemeinmedizin, Hannover, Deutschland
  • T. Schleef - Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Allgemeinmedizin, Hannover, Deutschland
  • N. Schneider - Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Allgemeinmedizin, Hannover, Deutschland
  • O. Krause - Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Allgemeinmedizin, Hannover, Deutschland

51. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Düsseldorf, 21.-23.09.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17degam059

doi: 10.3205/17degam059, urn:nbn:de:0183-17degam0590

Published: September 5, 2017

© 2017 Raker et al.
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Text

Hintergrund: Notaufnahmen deutscher Krankenhäuser verbuchen ein immer höheres Patientenaufkommen. Die Mehrheit der Patienten sind sogenannte „Selbsteinweiser“ und verbleiben ambulant. Die Medizinische Hochschule Hannover hat zur Versorgung von Patienten mit Beschwerden aus dem hausärztlichen Behandlungsspektrum seit 2013 Allgemeinärzte in die zentrale Notaufnahme (ZNA) integriert. Ziel dieser Arbeit ist es, den Verbleib von ambulanten, allgemeinmedizinisch behandelten Patienten nach dem Besuch der ZNA zu untersuchen.

Fragestellung: Welche Ärzte werden von ambulant verbleibenden Patienten nach dem ZNA-Besuch kontaktiert, und in welchem Zeitraum finden diese Arztkontakte statt?

Methoden: Im Rahmen der Vorstellung in der ZNA wurden für jeden Patienten u.a. die ärztlichen Empfehlungen zur weiteren Versorgung dokumentiert. Mit 95 Patienten wurde etwa 14 Tage nach dem ZNA-Besuch eine teilstandardisierte telefonische Nachbefragung mit offenen und geschlossenen Fragen zu fünf Themenbereichen (u.a. nächster Arztkontakt nach der ZNA, zukünftige Konsultation bei gleichartigen Beschwerden) durchgeführt.

Ergebnisse: Es konnten 91 telefonische Nachbefragungen ausgewertet werden. 93,4% gaben an, einen Hausarzt zu haben. Durch den Allgemeinmediziner der ZNA wurde in 74,7% eine Weiterbehandlung durch den Hausarzt und/oder Fachspezialisten empfohlen. Nach dem Besuch in der ZNA hatten 51 der 91 Patienten (56,0%) nach durchschnittlich 3,4 Tagen (0 – 13 Tage) einen Arztkontakt (Hausarzt und/oder Fachspezialist): 76,5% suchten dabei als Erstes den Hausarzt auf. Bei ähnlichen Beschwerden würden zukünftig 36,3% der befragten Patienten primär ihren Hausarzt aufsuchen.

Diskussion: Nach dem ZNA-Besuch ist der Hausarzt eine wichtige Anlaufstelle. Eine (Re-)Integration in die hausärztliche Primärversorgung gelingt aber nur teilweise, lediglich ein Drittel der Patienten würde bei ähnlichen Beschwerden als Erstes ihren Hausarzt aufsuchen.