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51. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

21.09. - 23.09.2017, Düsseldorf

Lohnt die lange S-Bahnfahrt? Lernmöglichkeiten in Lehrpraxen am Berliner Stadtrand und in Brandenburg

Meeting Abstract

  • S. Gehrke-Beck - Charité Universitätsmedizin Berlin, Institut für Allgemeinmedizin, Berlin, Deutschland
  • G. Bayer - Charité Universitätsmedizin Berlin, Institut für Allgemeinmedizin, Berlin, Deutschland
  • S. Döpfmer - Charité Universitätsmedizin Berlin, Institut für Allgemeinmedizin, Berlin, Deutschland
  • W. Herrmann - Charité Universitätsmedizin Berlin, Institut für Allgemeinmedizin, Berlin, Deutschland
  • C. Heintze - Charité Universitätsmedizin Berlin, Institut für Allgemeinmedizin, Berlin, Deutschland

51. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Düsseldorf, 21.-23.09.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17degam046

doi: 10.3205/17degam046, urn:nbn:de:0183-17degam0461

Published: September 5, 2017

© 2017 Gehrke-Beck et al.
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Text

Hintergrund: Allgemeinmedizinische Praktika finden für Medizinstudierende in akademischen Lehrpraxen statt. Studierende bevorzugen zentral gelegene Lehrpraxen, um lange Anfahrtswege zu vermeiden. Erfahrungsgemäß ist die Versorgungsbreite von Lehrpraxen am Stadtrand mit geringerer Facharztdichte höher, so dass dort möglicherweise bessere Lernmöglichkeiten bestehen.

Fragestellung: Unterscheiden sich allgemeine Zufriedenheit und Lernmöglichkeiten zu praktikumsspezifischen Lernzielen zwischen Lehrpraxen in eher städtischem und eher ländlichen Raum?

Diskussionspunkte: Wie können Studierende ermutigt werden, ländlicher gelegene Lehrpraxen aufzusuchen? Wie lassen sich unsere Ergebnisse auf Landarztpraxen außerhalb eines Großstadtbereiches übertragen?

Inhalt: Es wurden Evaluationen aus zwei allgemeinmedizinischen Praktika des Modellstudiengangs der Charité Universitätsmedizin Berlin analysiert: dem Praxistag im 5. Semester (SS 2014-SS2015, n=299 Lehrpraxen) und dem Blockpraktikum (SS+WS 2015, n=123 Lehrpraxen). Zufriedenheit mit der Lehrpraxis und Lernmöglichkeiten zu den praktikumsspezifischen Lernziele wurden in Lehrpraxen innerhalb (Stadt) und außerhalb des Berliner S-Bahn-Ringes (Stadtrand/Umland) deskriptiv verglichen. Die statistische Testung zur Signifikanz erfolgte mittels Kreuztabellen und dem Chi-Quadrat bzw. Fisher’s Exact Test. Studierende waren mit ihren Praktika sowohl im Stadtzentrum als auch am Stadtrand /im Umland in hohem Maße zufrieden(Praxistag: 71,2% Stadt, 79% Stadtrand; Blockpraktikum: 84,4% Stadt, 88,5% Stadtrand; Unterschiede nicht signifikant). Im Praxistag konnten die Studierenden in Praxen am Stadtrand häufiger selbständig eine Anamnese und Untersuchung durchführen (82,8% ) als in innerstädtischen Praxen. (63,2%). Im Blockpraktikum konnten die Studierenden in Stadtrandpraxen zum Lernthema „Chronisch Kranke“ (94,9%) mehr lernen als in den zentral gelegenen Lehrpraxen (80%,) (p=0,014).