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51. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

21.09. - 23.09.2017, Düsseldorf

Einstellung bezüglich Delegation und aktuelle Delegation ärztlicher und administrativer Tätigkeiten in der Praxis, Haus- und Heimbesuch an nichtärztliches Praxispersonal – Ergebnisse der quantitativen Umfrage der Hauärztinnen und Hausärzte in Nordrhein-Westfalen

Meeting Abstract

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  • L. Dini - Charité Universitätsmedizin Berlin, Institut für Allgemeinmedizin, Berlin, Deutschland
  • C. Heintze - Charité Universitätsmedizin Berlin, Institut für Allgemeinmedizin, Berlin, Deutschland

51. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Düsseldorf, 21.-23.09.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17degam039

doi: 10.3205/17degam039, urn:nbn:de:0183-17degam0396

Published: September 5, 2017

© 2017 Dini et al.
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Hintergrund: Seit dem 01.01.2015 ist Delegation an qualifiziertes nicht-ärztliches Praxispersonal (näPp) m Rahmen der Anlage 8 BMV-Ä (Delegations-Vereinbarung) bundesweit neu geregelt worden. Niedergelassenen Hausärztinnen und Hausärzten (HÄ) können seit dem ausgewählte Tätigkeiten nicht nur in der Praxis sondern auch bei Haus- und Heimbesuchen an näPp, unabhängig vom Versorgungsgrad der Region, delegieren. Um die Relevanz der aktuellen Regelung für den Praxisalltag zu evaluieren, wurde eine Befragung niedergelassener HÄ in NRW durchgeführt.

Fragestellung: Wie positiv ist die aktuelle Einstellung der HÄ NRWs gegenüber Delegation und in wie weit werden zurzeit medizinische und administrative Tätigkeiten an näPpl in der Praxis, im Haus- und Heimbesuch delegiert?

Methoden: Die Befragung erfolgte durch eine postalische Umfrage einer per Zufall gezogenen repräsentativen Stichprobe von 2.416 HÄ, proportional geschichtet nach Alter, Geschlecht und Region. Die Umfrage wurde nach der Total Design Method realisiert. Die Datenanalyse inkludierte HÄ Charakteristika und Outcomes.

Ergebnisse: Die Responserate betrug 31,7%. Die allgemeine Einstellung der HÄ NRWs zum Ausbau von Delegation war positiv (66%). 90% der HÄ delegieren zurzeit Praxistätigkeiten an näPp, Haus- und Heimbesuche wurden im Vergleich dazu weniger häufig delegiert. Das höchste Potential zur Ausweitung von Delegation wurde bei ärztlichen Tätigkeiten im Bereich Diagnostik identifiziert, gefolgt vom Bereich Beratungen und Schulungen und organisatorische/adminstrative Tätigkeiten.

Diskussion: Im Vergleich zu zurückliegenden Untersuchungen deutet diese Studie auf eine wachsende Bereitschaft zur Delegation ärztlicher Tätigkeiten in Deutschland hin. Die gewonnenen Erkenntnisse verweisen auf Möglichkeiten der Ausgestaltung der hausärztlichen Versorgung.

Die Studie wurde im Auftrag des Landeszentrums für Gesundheit NRW durchgeführt.