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51. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

21.09. - 23.09.2017, Düsseldorf

Kooperative Kommunikation zur ‚Heilsamen Erfahrung‘

Meeting Abstract

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  • T. Petzold - Zentrum Für Salutogenese, Bad Gandersheim, Deutschland; Medizinische Hochschule Hannover, Allgemeinmedizin, Hannover, Deutschland

51. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Düsseldorf, 21.-23.09.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17degam018

doi: 10.3205/17degam018, urn:nbn:de:0183-17degam0181

Published: September 5, 2017

© 2017 Petzold.
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Hintergrund: Patient-Arzt-Kommunikation hat ein Ziel – implizit und/oder explizit. Der amerikanische Allgemeinarzt und Komplexitätsforscher John Scott nennt als Attraktor für die ärztliche Konsultation „healing experience“. Wenn der Patient beim Arzt eine heilsame Erfahrung macht, wirkt dies salutogen. Patient und Arzt bilden zur Kooperation zum Zwecke der Gesundung ein neues komplexes System. Für diese dialogische Kooperation soll der Attraktor ‚heilsame Erfahrung‘ die gemeinsame Intentionalität bilden. Mit dem einfachen Modell der kommunikativen gesunden Selbstregulation werden diese komplexen Zusammenhänge in drei Phasen leicht verständlich. In den kommunikativen Phasen einer Beratung kann der Patient heilsame Erfahrungen machen: 1. In der Anamnese (Reflexion, Einstimmung, Empathie auch für Gesundes), 2. Wahrnehmung/Beobachtung (aktueller Status subjektiv/objektiv: Störungen, Gesundes, Ressourcen und Annäherungsziele/Attraktoren) und 3. (Be-)Handeln/Handlungsmöglichkeiten sowie ggf. 4. einer Bilanzierung/Reflexion. Der Patient kann sich verstanden, gesehen und angenommen fühlen sowie durch Berührung, Unterstützung, Kooperation und geeignete Behandlung eine heilsame Erfahrung machen. Für Menschen, die sich leicht als Opfer fühlen (und sei es als Opfer einer Erkrankung) ist es besonders wichtig, in ihrer Verletztheit und Sensibilität angenommen zu werden. Erst, wenn sie sich am Punkt der tiefsten Verletzung gesehen fühlen, werden sie bereit für eine salutogene Kooperation. Dies ist oft schon eine wichtige heilsame Erfahrung.

Zielgruppe: Hausärzte, Therapeuten, Studenten, MFA

Didaktische Methode: Impulsreferate, Kommunikationsübungen, Rollenspiel

Ziele: Praxisbezogene, theoretisch gestützte Vorstellungen für eine kooperative Patient-Arzt-Kommunikation

Geschätzte Anzahl Teilnehmern/innen: 6–30

Kurzvorstellung des Workshop Leiters: Allgemeinarzt seit 1979; NHV; Europ. Certif. Psychotherapy; Entwickler, Ausbilder und Supervisor der Salutogenen Kommunikation (seit 2007); Gründer und Leiter des Zentrums für Salutogenese, Sprecher des Dachverbands Salutogenese; Autor zahlreicher Bücher und Artikel: aktuell: ‚Schöpferische Kommunikation – Theoretische Grundlagen ganz praktisch‘.