Article
Hausärztinnen und Hausärzte in der Stadt – Spezialisten für den ganzen Menschen
Search Medline for
Authors
Published: | September 5, 2017 |
---|
Outline
Text
Hintergrund: 75,3% der deutschen Bevölkerung wohnen in Städten wohnen und die Lebenserwartung in Städten ist - insbesondere für Männer - niedriger als in den Landkreisen. In der öffentlichen Debatte um Bedeutung und Zukunft der Allgemeinmedizin dominiert jedoch der Begriff des Landarztes und die Bedeutung der Sicherstellung der hausärztlichen Versorgung auf dem Land. Dabei wird vernachlässigt, dass die hausärztliche Versorgung in der Stadt - trotz oder gerade wegen der dort verfügbaren zahlreichen Fachärzten aller Fachrichtungen zahlreiche Herausforderungen birgt.
Fragestellung / Diskussionspunkt: Müssen wir uns zukünftig mehr mit der hausärztlichen Tätigkeit in der Stadt beschäftigen?
Inhalt: Typische Stadterscheinungen sind soziale Gefälle, stärkere umweltbedingte und soziale Risikofaktoren wie z.B. Lärm und Verkehr, eine hohe Dichte an Krankenhäusern, Notfallversorgung und Fachspezialisten. Darüber hinaus ist die familiäre Einbettung von Personen in der Stadt in der Regel geringer ausgeprägt. Internationale Gesundheitskonzepte, die sich häufig an einem städtischen Umfeld orientieren, zielen besonders auf soziale Risikofaktoren und Ressourcen ab, dazu gehören u.a. Gemeindeorientierung in der Allgemeinmedizin und das soziale Rezept. Das Angebot an Gesundheits- und soziale Angeboten in der Stadt ist nicht nur ein Segen, sondern auch eine Herausforderung für quartäre Prävention. Wir denken, gerade in der Stadt braucht es auch starke Hausärztinnen und Hausärzte. Die Außendarstellung der Allgemeinmedizin sollte sich daher nicht auf landärztliche Tätigkeit beschränken, sondern offensiv eine selbstbewusste hausärztliche Tätigkeit in der Stadt als Spezialist für den ganzen Menschen den Medizinstudierenden, ärztlichen Kollegen, Patienten und Entscheidungsträgern vermitteln.