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Prävalenz von Burnout in einer deutschen Hausarztpopulation: Gibt es Unterschiede zwischen Einzel- und Gemeinschaftspraxen?
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Published: | September 19, 2016 |
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Hintergrund: Stress, Depression und Burnout können sich negativ auf die Gesundheit und Jobzufriedenheit auswirken. Hohe Burnout-Prävalenzwerte bei Hausärzten wurden in einer großen europäischen Studie [43% emotionale Erschöpfung, 35,4% Depersonalisation (Zynismus), 32% reduzierte Leistungsfähigkeit] und einer kanadischen Studie [ 54% emotionale Erschöpfung, 30% Depersonalisation, 57% reduzierte Leistungsfähigkeit] gezeigt.
Fragestellung: Wie hoch ist die Prävalenz von Burnout unter deutschen Hausärzten? Gibt es Unterschiede zwischen Hausärzten in Einzel- bzw. Gemeinschaftspraxen?
Methoden: 181 Praxen eines universitären Hausärztenetzwerkes wurden um Teilnahme an einer Querschnittserhebung gebeten. Burnout-Symptome wurden mittels Maslach Burnout Inventory in der deutschen Version erhoben (MBI-D©). Der Cut-off für hohe Emotionale Erschöpfung (max. 45 Punkte) lag bei ≥ 22 Punkte, für Depersonalisation (max. 25 Punkte) ≥ 8 und für reduzierte Leistungsfähigkeit (max. 35 Punkte) ≤ 24 (inverse Skala). Mittels statistischer Verfahren wurden der prozentuale Anteil der Ärzte mit erhöhten Werten für die drei Burnoutdimensionen und der Vergleich zwischen Einzel- und Gemeinschaftspraxen berechnet.
Ergebnisse: 216 Hausärzte aus 136 Praxen nahmen an der Befragung teil (33,3% weiblich, n=72; 36% Einzelpraxen, n=49). 35,7% (n=75) der Hausärzte zeigten eine hohe Ausprägung für emotionale Erschöpfung. 27,9% (n=60) für Depersonalisation und 20,0% (n=43) reduzierte Leistungsfähigkeit. Hohe Werte für alle drei Dimensionen wurden bei 7,4% (n=16) beobachtet. Dies war häufiger bei Ärzten in Gemeinschafts- als in Einzelpraxen (8.7%, n=14 Gemeinschaftspraxen versus 4.2%, n=2 in Einzelpraxen).
Diskussion: Die Gesamtprävalenz von Burnout ist vergleichbar mit den Ergebnissen ausländischer Hausarztpopulationen. Die Tätigkeit in Gemeinschaftspraxen ist im Vergleich zu Einzelpraxen mit einer höheren Prävalenz von Burnout verbunden.