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DEGAM-Anwenderversion zur S3-Leitlinie Prostatakarzinom: Früherkennung, Diagnose und Therapie (AWMF-Reg.-Nr. 043-022OL)
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T. Kötter
- Universität zu Lübeck Institut für Sozialmedizin und Epidemiologie, Lübeck; Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf Institut für Allgemeinmedizin, Hamburg
| Published: | September 19, 2016 |
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Hintergrund: Die Empfehlungen zur Beratung von Männern hinsichtlich Prostatakrebs-Früherkennung sind uneinheitlich. Während sich US-amerikanische Institutionen gegen ein Screening mittels PSA-Bestimmung aussprechen, sollen nach der deutschen S3-Leitlinie alle Männer ab 45 Jahren, die eine mutmaßliche Lebenserwartung von mehr als 10 Jahren haben, „prinzipiell“ über die Möglichkeiten der Prostatakrebsfrüherkennung informiert werden. Hauptargument gegen ein PSA-Screening ist das hohe Risiko für Überdiagnostik und Übertherapie bei gleichzeitig nicht belegbarer Reduktion der Gesamtsterblichkeit. Dieser Auffassung schließt sich die DEGAM an und hat ein entsprechendes Sondervotum in die deutsche S3-Leitlinie eingebracht.
Fragestellung: Ziel der DEGAM-Anwenderversion ist es, Hausärztinnen und Hausärzte darin zu unterstützen, Männer vor Überdiagnostik und Übertherapie zu schützen. Aufbauend auf dem Sondervotum liefert sie Hausärztinnen und Hausärzte evidenzbasierte Informationen für die Beratung von Männern. Grafischen Illustrationen können als Grundlage für eine gemeinsame Entscheidungsfindung genutzt werden.
Methoden: Nach dem 3-Stufenplan der DEGAM war auf der Basis einer früheren Version der S3-Leitlinie eine S1-Handlungsempfehlung für die hausärztliche Beratung zu PSA-Screening entwickelt worden. Nach Aktualisierung der S3-Leitlinie und Platzierung des Sondervotums wurde die S1-Handlungsempfehlung zurückgezogen, um aktualisiert und in die nun vorliegende DEGAM-Anwenderversion umgearbeitet zu werden.
Ergebnisse: Männer, die den Wunsch nach einer Früherkennungsuntersuchung mittels PSA in der Hausarztpraxis nicht von sich aus äußern, sollen darauf nicht aktiv angesprochen werden. Männer, die von sich aus nach einer Früherkennung fragen, sollen ergebnisoffen über die Vor- und Nachteile aufgeklärt werden. Dabei sollen der mögliche Nutzen wie auch die Risiken in natürlichen Zahlen und grafisch veranschaulicht werden. Ebenso soll die Aussagekraft von positiven und negativen Testergebnissen dargestellt werden.
