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Hintergrund: In den nächsten 5-10 Jahren werden bis zu 60 % der niedergelassenen Allgemeinmediziner in den Ruhestand gehen. In zunehmenden Maß wird es schwierig frei werdende Hausarztsitze neu zu besetzen.

Fragestellung: Was muss ein berufsbegleitendes Seminarprogramm in der Weiterbildung bieten um Kollegen/Kolleginnen diesen Schritt zu erleichtern? In Baden-Württemberg wurde ein solches Programm initiiert, in Hessen aufgenommen und weiterentwickelt.

Methoden: Im Rahmen des vom Hessischen Gesundheitsministerium initiierten „ Pakt zur Sicherstellung der gesundheitlichen Versorgung“ für die Jahre 2012-2014 sowie 2015-2018 haben die Universitäten Marburg und Frankfurt am Main den Auftrag erhalten, ein berufsbegleitendes Seminarprogramm zu entwerfen. Neben der quantitativen Auswertung des Programms erfolgte eine begleitende qualitative Focusgruppenanalyse. Die Auswertung erfolgte inhaltsanalytisch mit MAXQDA.

Ergebnisse: Seit Januar 2013 konnten 175 Teilnehmer/innen in das Seminarprogramm aufgenommen werden. Nach dem Einführungsseminar verteilen sich die Teilnehmer/innen auf 12 teilweise doppelgleisige Seminartage. In den am Ende des ersten Seminarjahres durchgeführten zwei Focusgruppen, wurden insgesamt 10 Teilnehmer/innen erfasst. Einhellig wurden die Seminare als positive Unterstützung während der Weiterbildung wahrgenommen. Zum einen konnten Unsicherheiten im täglichen Praxisablauf aufgefangen werden, zum anderen diente das Seminar als Plattform zum Austausch untereinander. Weitere Details und Zwischentöne werden auf dem Kongress präsentiert.

Diskussion: In den Focusgruppen zeigte sich die große Zufriedenheit der Teilnehmer/innen. Die ersten haben inzwischen Ihre Facharztprüfung abgelegt und sich in die Niederlassung begeben. Anregungen aus den Diskussionen wurden bei der weiteren Planung aufgenommen. Das Seminarprogramm erfreut sich nach 3,5 Jahren stetig wachsender Teilnehmerzahlen. Dieses unter Mitfinanzierung des hessischen Sozialministeriums entstandene Projekt ist unter Berücksichtigung der Besonderheiten in anderen Bundesländern eine gute Möglichkeit Kollegen/innen in der Weiterbildung zum Facharzt/ärztin für Allgemeinmedizin in ganz Deutschland zu begleiten und zu unterstützen. Die fortlaufende Evaluation im mixed methods Design ist Grundlage für eine Optimierung dieses Angebotes.