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50. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

29.09. - 01.10.2016, Frankfurt am Main

Wer profitiert vom Mentoring? – Evaluation eines hessenweiten Mentoringprogramms für Ärzte/innen in Weiterbildung (ÄiW)

Meeting Abstract

  • M. Broermann - Goethe-Universität Frankfurt a. Main Institut für Allgemeinmedizin, Frankfurt am Main
  • F. M. Gerlach - Goethe-Universität Frankfurt a. Main Institut für Allgemeinmedizin, Frankfurt am Main
  • M. Sennekamp - Goethe-Universität Frankfurt a. Main Institut für Allgemeinmedizin, Frankfurt am Main

50. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Frankfurt am Main, 29.09.-01.10.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16degam233

doi: 10.3205/16degam233, urn:nbn:de:0183-16degam2333

Published: September 19, 2016

© 2016 Broermann et al.
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Hintergrund: Aufgrund des absehbaren Hausärztemangels werden Möglichkeiten gesucht, die allgemeinmedizinische Weiterbildung strukturierter und attraktiver zu gestalten, um mehr Ärzte für die Weiterbildung zu gewinnen. In Hessen wird seit Frühjahr 2013 von zwei universitär angebundenen Kompetenzzentren Weiterbildung Allgemeinmedizin ein Weiterbildungskolleg, bestehend aus einem Seminar- und Mentoringprogramm, angeboten.

Fragestellung: Haben ÄiW Allgemeinmedizin Unterstützungsbedarf in Form von Mentoring und wer profitiert besonders von dem angebotenen Programm?

Methoden: Vor Start des Mentoringprogramms (Jan. - März 2013) sowie nach einem Jahr der Teilnahme wurden die ersten Teilnehmenden (N=23) zu ihrer Weiterbildungssituation, ihrem Bedarf an Unterstützung und ihren Vorstellungen in Bezug auf ein Mentoringprogramm mittels eines leitfadengestützten Interviews befragt. Die Interviews wurden transkribiert und anhand der inhaltlich strukturierenden qualitativen Inhaltsanalyse [1] mit Hilfe des Programms MAXQDA 11 ausgewertet. Darauf aufbauend wurde eine typenbildende qualitative Analyse [1] durchgeführt.

Ergebnisse: Die befragten ÄiW haben sich häufig erst im Laufe ihrer Weiterbildungszeit für die Allgemeinmedizin entschieden. Sie haben Unterstützungsbedarf durch einen erfahrenen Allgemeinmediziner sowie den Austausch mit Peers. Nach einem Jahr der Teilnahme berichtet ein Großteil der ÄiW, dass die Erwartungen an das Mentoringprogramm erfüllt oder übertroffen wurden. Durch das Gruppenmentoring fühlten sie sich unterstützt und stärker der Allgemeinmedizin zugehörig. In einer weiterführenden typenbildenden Analyse wurden vier Typen gebildet, die unterschiedlich stark vom Mentoring profitieren und sich in einigen Merkmalen (Geschlecht, Weiterbildungsstand, Alter) unterscheiden.

Diskussion: Ein strukturiertes Mentoringprogramm ist ein wichtiger Baustein, um die Attraktivität der Weiterbildung Allgemeinmedizin zu steigern.


Literatur

1.
Kuckartz U. Qualitative Inhaltsanalyse. Weinheim: Beltz Juventa; 2012.