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Das Modellprojekt ‚Ausbildungskonzept Allgemeinmedizin Dillingen‘ (‚AKADemie‘) – ein Werkstattbericht aus der Forschung
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Published: | September 19, 2016 |
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Hintergrund: Ziel des Modellprojekts „AKADemie“ ist die Entwicklung und der Ausbau eines integrierten Konzeptes „PJ Allgemeinmedizin“ im ländlichen Raum. Vor dem versorgungspolitischen Hintergrund eines drohenden Landarztmangels versucht das Modellprojekt Lösungsstrategien zu entwickeln, um eine flächendeckende medizinische Primärversorgung im ländlichen Raum sicherzustellen.
Fragestellung: Trägt ein integriertes Konzept im PJ Allgemeinmedizin im ländlichen Raum stärker zur Motivation der Studierenden für eine spätere hausärztliche Tätigkeit bei, als eine Routineumsetzung des PJ Allgemeinmedizin?
Methoden: Studierende des Modellprojekts „Dillingen“ (Interventionsgruppe), sowie Studierende eines regulären PJ-Programms (Kontrollgruppe) wurden in narrativen Interviews zu ihrer Einstellung gegenüber der Allgemeinmedizin befragt. Um motivationale Änderungen zu unterscheiden, wurde eine Vorher-Nachher Befragung gewählt. Die Auswertung der qualitativen Daten erfolgt nach den methodologischen Prinzipien der Grounded Theory, sowie der systemtheoretischen Hermeneutik.
Ergebnisse: Bis Ende April 2016 wurden 30 Interviews geführt. Dabei konnten vier idealtypische Erzählmuster unterschieden werden. In den Erzählungen der „Überzeugten“ bildet sich ein Reifeprozess ab, der die gelungene „praktische Erfahrung“ als Motivmotor benennt. Bei den „Unsicheren“ zeigt sich, dass studentische Lebenswelten durch die Erfahrung fundamentaler Unsicherheit geprägt sind. Die „modernen Kritiker“ entscheiden sich hingegen nicht für die Allgemeinmedizin, sondern gegen die spätere Arbeit in der Klinik. Die „(selbst-) bewussten Generalisten“ wissen bereits vor dem PJ, dass sie später als Allgemeinmediziner arbeiten wollen.
Diskussion: Die ersten Ergebnisse der qualitativen Analyse der Interviews deuten auf zwei Tendenzen hin. Einerseits scheint man mit dem „Konzept Dillingen“ vor allem den Typus der „Überzeugten“ anzusprechen, während ambivalente Studierende eher in der Kontrollgruppe des regulären PJ zu finden sind. Andererseits hat gerade die „gelungene praktische Erfahrung“, die über das integrierte PJ forciert wird, motivierende Effekte auf die Studierenden.