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50. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

29.09. - 01.10.2016, Frankfurt am Main

Entwicklung der Facharztpräferenz Allgemeinmedizin unter Dresdner Medizinstudierenden des 5. Studienjahres 2005-2015

Meeting Abstract

  • A. Bartels - Universitätsklinikum Dresden Bereich Allgemeinmedizin / MKIII, Dresden
  • H. Riemenschneider - Universitätsklinikum Dresden Bereich Allgemeinmedizin / MKIII, Dresden
  • K. Voigt - Universitätsklinikum Dresden Bereich Allgemeinmedizin / MKIII, Dresden
  • M. Nitschke-Bertaud - Universitätsklinikum Dresden Bereich Allgemeinmedizin / MKIII, Dresden; Kreisärztekammer Dresden (Stadt), Dresden
  • J. Schübel - Universitätsklinikum Dresden Bereich Allgemeinmedizin / MKIII, Dresden
  • A. Bergmann - Universitätsklinikum Dresden Bereich Allgemeinmedizin / MKIII, Dresden

50. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Frankfurt am Main, 29.09.-01.10.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16degam209

doi: 10.3205/16degam209, urn:nbn:de:0183-16degam2092

Published: September 19, 2016

© 2016 Bartels et al.
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Text

Hintergrund: In Deutschland droht vor allem in ländlichen Gebieten ein Hausarztmangel. Es besteht auch in Sachsen kein ausgewogenes Verhältnis zwischen an einer Weiterbildung Allgemeinmedizin interessierten Absolventen und aus dem Arbeitsleben ausscheidenden niedergelassenen Hausärzten. Damit ist eine flächendeckende Primärversorgung nicht sicherzustellen.

Fragestellung: Hat sich die Facharztpräferenz Allgemeinmedizin innerhalb von 10 Jahren geändert? Wie viele Studierende mit diesem Wunsch wollen in Sachsen arbeiten? Welche Motive begründen die Facharztpräferenz Allgemeinmedizin?

Methoden: Die Datenerhebung (freiwillig und anonym) wurde seit 2005 in jährlich stattfindenden Querschnittbefragungen unter Medizinstudierenden in Dresden durchgeführt. Insgesamt nahmen 1893 Studierende des 5.Studienjahres teil.

Ergebnisse: Über den 10 Jahres-Erhebungszeitraum gaben 11,5% (n=218) aller Befragten die Facharztpräferenz Allgemeinmedizin an. Vom Jahr 2006 bis 2010 präferierten durchschnittlich 8,0% dieses Fach. Seit 2011 war ein Anstieg mit stabilem Plateau ab 2013 bei durchschnittlich 15% (14,4-15,6%) zu verzeichnen. Die Zahl der unentschiedenen Studierenden hinsichtlich der Facharztpräferenz schwankte seit 2005 zwischen 12,0 und 25,0%. Fast die Hälfte (48,5%/Range: 33,3-63,3%) der Studierenden mit der Facharztpräferenz Allgemeinmedizin gaben an, später in Sachsen arbeiten zu wollen. Meistgenannte Gründe für die Facharztpräferenz Allgemeinmedizin waren: Familiäre Bindungen (78,9%), Heimatverbundenheit (54,1%), Praxisübernahme (28,4%). Die Häufigkeiten dafür haben sich im Erhebungszeitraum nicht signifikant geändert.

Diskussion: Seit 2013 besteht ein auf ca. 15,0% gestiegenes und stabiles Interesse an späterer hausärztlicher Tätigkeit. Inwieweit dies auch ein möglicher Effekt der 2010 in Dresden eingerichteten Professur Allgemeinmedizin ist, bleibt offen. Die Motive für die Facharztpräferenz Allgemeinmedizin sind seit 2005 unverändert. Zur weiteren Sicherung hausärztlichen Nachwuchses sollten die Angebote für unentschiedene Studierende im Praktischen Jahr (z.B. Quartal Allgemeinmedizin) erweitert und die Weiterbildung inhaltlich und organisatorisch z.B. über Weiterbildungsverbünde verbessert werden.