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50. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

29.09. - 01.10.2016, Frankfurt am Main

Homöopathische Therapie beim neonatalen Drogenentzug – Behandlungsserie bei Neugeborenen mit akutem Drogenentzugssyndrom

Meeting Abstract

  • S. Kruse - Ludwig-Maximilians-Universität München Dr. von Haunersches Kinderspital, Abteilung für integrative und rehabilitative Pädiatrie, München
  • I. Fischer - Ludwig-Maximilians-Universität München Dr. von Haunersches Kinderspital, Abteilung für integrative und rehabilitative Pädiatrie, München
  • J. Berghaus - Ludwig-Maximilians-Universität München Dr. von Haunersches Kinderspital, Abteilung für integrative und rehabilitative Pädiatrie, München
  • J.-U. Walther - Ludwig-Maximilians-Universität München Dr. von Haunersches Kinderspital, München
  • J. Rosenecker - Ludwig-Maximilians-Universität München Dr. von Haunersches Kinderspital, Abteilung für integrative und rehabilitative Pädiatrie, München

50. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Frankfurt am Main, 29.09.-01.10.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16degam180

doi: 10.3205/16degam180, urn:nbn:de:0183-16degam1804

Published: September 19, 2016

© 2016 Kruse et al.
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Text

Hintergrund: Trotz der Therapie mit Tinctura opii ist der neonatale Drogenentzug oft sehr hartnäckig und führt zu langen stationären Aufenthalten. Der Finnegan-Score dient als validiertes Messinstrument für die Schwere des Drogenentzugs.

Fragestellung: Lässt sich bei Neugeborenen mit akutem Drogenentzugssyndrom der Finnegan-Score durch die einmalige orale Gabe von Opium C 200 als Globuli von >11 Punkte bis auf <8 Punkte (oder mindestens um 3 Punkte) innerhalb von 30 Minuten senken?

Methoden: Im Rahmen einer prospektiven, multizentrischen Studie erhalten Neugeborene mit therapiebedürftigem Drogenentzug zunächst Opium C200, einmalig 1x3 Globuli. Die Verlaufskontrolle erfolgt 30 Minuten nach Arzneigabe mit Hilfe des Finnegan-Scores.

Ergebnisse: Vorstudie: 6 Neugeborene mit therapiebedürftigem Drogenentzug erhielten Opium C200. 3 Kinder (50%) benötigten keine weitere konventionelle Therapie. Die anderen 3 Kinder wurden bei fehlender Besserung nach 30 Minuten mit Tinctura opii behandelt.

Diskussion: Die Vorstudie zeigt trotz geringer Patientenzahl ein erstaunliches Ergebnis: 50% der Kinder benötigten keine Tinctura opii. Dieses Ergebnis wird derzeit in einer umfangreicheren Serie überprüft. Sollte auch diese Serie positiv sein, ist eine kontrollierte, randomisierte Studie geplant.