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50. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

29.09. - 01.10.2016, Frankfurt am Main

Projektvorstellung: Deutsche Befragung zum Rauchverhalten (die DEBRA-Studie)

Meeting Abstract

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  • S. Kastaun - Heinrich-Heine-Universität, Medizinische Fakultät Institut für Allgemeinmedizin, Düsseldorf
  • D. Kotz - Heinrich-Heine-Universität, Medizinische Fakultät Institut für Allgemeinmedizin, Düsseldorf

50. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Frankfurt am Main, 29.09.-01.10.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16degam172

doi: 10.3205/16degam172, urn:nbn:de:0183-16degam1726

Published: September 19, 2016

© 2016 Kastaun et al.
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Hintergrund: Tabakrauchen ist der wichtigste vermeidbare Risikofaktor für Morbidität und Mortalität. Im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern liegt die Prävalenz von Tabakkonsum in Deutschland mit etwa 30% vergleichsweise hoch, doch ist es für Raucher lebenswichtig so früh wie möglich mit dem Rauchen aufzuhören. Evidenzbasierte Therapien zur Tabakentwöhnung werden relativ selten und mit mäßigem Erfolg genutzt. Dagegen steigt die Popularität elektrischer (E-)Inhalationsprodukte, die trotz fehlender Evidenzbasis zunehmend bei der Tabakentwöhnung ausprobiert werden.

Fragestellung: Erhebung aktueller und detaillierter Informationen zum Rauchverhalten und zu Schlüsselmechanismen der Rauchentwöhnung repräsentativ für die deutsche Bevölkerung, um sie für die Entwicklung erfolgreicher Entwöhnungsmaßnahmen verfügbar zu machen.

Methoden: Im Rahmen einer dreijährigen, prospektiven Bevölkerungsbefragung im Querschnittdesign werden zweimonatlich je 2.000 Personen über 14 Jahre persönlich-mündlich zu ihrem Rauchstatus befragt. Raucher eines jeden Querschnitts und Personen die kürzlich aufgehört haben, werden zur Baseline sowie erneut nach sechs Monaten detailliert zu Raten, Dauer und Erfolg von Rauchstoppversuchen, zu deren externen und internen Auslösern, zur Verwendung sogenannter „harm reduction“ Strategien, sowie zu dem Gebrauch von Nikotinersatzprodukten befragt. Die Daten werden unter Berücksichtigung soziodemografischer Parameter und potentieller Störvariablen, wie dem Grad der Nikotinabhängigkeit oder der Rauchstoppmotivation, analysiert. Auch der Gebrauch von E-Inhalationsprodukten als Mittel zur Rauchentwöhnung wird untersucht.

Ergebnisse: Mit ersten Ergebnissen ist Ende 2016 zu rechnen.

Diskussion: Neben der aktuellen und detaillierten Beschreibung der Rauchprävalenz, abhängig von demographischen Parametern, können die erhobenen Daten zum besseren Verständnis von (erfolgreichen) Prozessen der Rauchentwöhnung beitragen und so in der klinischen Praxis als auch bei der Entwicklung staatlicher Tabakkontrollmaßnahmen Orientierung geben.