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Hintergrund: Nicht hören zu können, wird von älteren Menschen unterschiedlich bewertet. Die plötzliche, schmerzlose und individuell unterschiedlich wahrgenommene Hörminderung wird stets als Notfall empfunden. Dies führt Senioren unabhängig vom Schweregrad der Ursache (Zerumen, Fremdkörper, Tubenfunktionsstörung, Hörsturz) und in Erwartung sofortiger Hilfe rasch auch zum (Haus-)Arzt. Völlig anders ist es bei der chronischen Schwerhörigkeit im Alter. Betroffene nivellieren oder negieren das langsam zunehmende Hörproblem meist lange. Selbst dem Hausarzt entgeht diese Beeinträchtigung oft, weil selbst mittelgradige Schwerhörigkeiten bei üblicher Konversationslautstärke im Sprechzimmer nur mit entsprechendem Problembewusstsein bemerkbar sind. Dabei wächst mit einer älter werdenden Gesellschaft die Zahl schlecht Hörender. Nach einer Befragung des Robert Koch-Instituts haben gemittelt etwa 40% der über 65jährigen Menschen in der BRD eine graduell unterschiedliche, alltagsrelevante Hörminderung. Rechtzeitiges Erkennen und eine zeitnahe Versorgung mit geeigneten Hilfen sind aber erforderlich, um gehörvermittelte Kompetenzen wie Kommunikationsfähigkeit, geistiges Leistungsvermögen oder räumliche Orientierungssicherheit nicht zu verlieren. Früherkennung und beratende Aufklärung bezüglich einer Schwerhörigkeit im Alter müssen deshalb an der Basis ansetzen: beim Hausarzt.

Zielgruppe: Hausärzte, die ihre älteren, oft immobilen Patienten bei akuten Hörproblemen persönlich behandeln oder bei chronischer Schwerhörigkeit kompetent diagnostizieren, beraten und langfristig begleiten wollen.

Didaktische Methode: Anhand publizierter Empfehlungen und Leitlinien werden neben der theoretischen Grundlagenvermittlung einfache, effektive und in jeder Praxis durchführbare Basismaßnahmen zur otologischen Befunderhebung (Otoskopie, Stimmgabelversuche, Hörweitenprüfung, Fragebogenhörtest [MAT nach Löhler], Ohrenspülung zur Ohrschmalzentfernung) demonstriert und interaktiv geübt. Dem folgen die Besprechung und Diskussion differentialdiagnostischer Überlegungen, praxiserprobter Sofortmaßnahmen sowie relevanter Beratungs- und Behandlungsansätze bei akuter und chronischer Schwerhörigkeit.

Ziele: Erwerb geriatrisch-otologischen Problembewusstseins und dafür notwendiger Kompetenzen in der hausärztlichen Basisversorgung.