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50. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

29.09. - 01.10.2016, Frankfurt am Main

Zufriedenheit und Wissen von Hausarztpatienten bezüglich Patientenverfügungen

Meeting Abstract

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  • V. Thiessen - Universität Bonn Institut für Hausarztmedizin, Bonn

50. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Frankfurt am Main, 29.09.-01.10.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16degam081

doi: 10.3205/16degam081, urn:nbn:de:0183-16degam0818

Published: September 19, 2016

© 2016 Thiessen.
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Hintergrund: In einer Patientenverfügung (PV) werden Therapiewünsche im Falle einer Einwilligungsunfähigkeit festgelegt. Die Nachfrage nach diesem Vorsorgedokument ist nach wie vor hoch.

Fragestellung: Diese Arbeit untersucht was Hausarztpatienten über PV wissen und wie zufrieden sie mit unterschiedlichen Beratungsformen waren.

Methoden: 2015 wurden in 7 Hausarztpraxen im Großraum Bonn leitfadengestützte Patienteninterviews geführt. Voraussetzungen für das Interview waren Volljährigkeit, sowie grundlegende Deutschkenntnisse. Das Interview bestand aus Single/Multiple-Choice-, sowie offenen Fragen. Der Interviewleitfaden wurde nach Erstellung mit Hilfe eines Pretests optimiert. Die Daten wurden anonymisiert im Rahmen einer Doktorarbeit ausgewertet.

Ergebnisse: Die Rücklaufquote betrug 80 % (n=154). Von den Befragten waren 48 % weiblich und der Altersmittelwert lag bei 58 Jahren. Ein Großteil der Befragten (77 %,n=119) war chronisch erkrankt. Die Definition einer PV kannten 84 %. und 32 %(n=50) hatten bereits eine PV erstellt. Von den Interviewten ohne Patientenverfügung, wollten (63 %, n=104) zukünftig eine Verfügung erstellen. 21 Patienten hatten sich diesbezüglich noch keine Gedanken gemacht und 8 (5 %) sahen dafür keine Notwendigkeit.

Die Patienten mit einer PV (n=50) hatten sich vor allem bei Betreuungsvereinen (64 %) oder im Internet (44 %) informiert. Neben dem Betreuungsverein (38 %) wurde der Hausarzt mit (24 %) als beste Beratungsquelle genannt. Die meisten Patienten mit PV (80%) nannten unter anderem die „Sorge um die eigene Autonomie“ als Grund für die Erstellung. Der Großteil (88%) fühlte sich mit dem Dokument „eher sicher“ bis „sicher“.

Diskussion: Die Ergebnisse zeigen, dass Hausarztpatienten die Definition von Patientenverfügungen überwiegend kennen und dieses Vorsorgedokument auch wünschen. Die nicht-standardisierte Beratung durch den Hausarzt wird von den Patienten gewünscht.