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50. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

29.09. - 01.10.2016, Frankfurt am Main

Langzeitverläufe nach hausärztlicher Sepsisnachsorge

Meeting Abstract

  • K. Schmidt - Universitätsklinikum Jena Institut für Allgemeinmedizin, Jena; Universitätsklinikum Jena Integriertes Forschungs- und Behandlungszentrum (IFB) Sepsis und Sepsisfolgen Center for Sepsis Control and Care (CSCC), Jena
  • S. Worrack - Universitätsklinikum Jena Institut für Allgemeinmedizin, Jena; Universitätsklinikum Jena Integriertes Forschungs- und Behandlungszentrum (IFB) Sepsis und Sepsisfolgen Center for Sepsis Control and Care (CSCC), Jena
  • N. Schneider - Universitätsklinikum Jena Institut für Allgemeinmedizin, Jena
  • J. Muehlberg - Universitätsklinikum Jena Institut für Allgemeinmedizin, Jena; Universitätsklinikum Jena Integriertes Forschungs- und Behandlungszentrum (IFB) Sepsis und Sepsisfolgen Center for Sepsis Control and Care (CSCC), Jena
  • C. Pausch - Universität Leipzig Institut für Medizinische Informatik, Statistik und Epidemiologie, Leipzig
  • A. Scherag - Universitätsklinikum Jena Integriertes Forschungs- und Behandlungszentrum (IFB) Sepsis und Sepsisfolgen Center for Sepsis Control and Care (CSCC), Jena
  • S. Gehrke-Beck - Charité - Universitätsmedizin Berlin Institut für Allgemeinmedizin, Berlin
  • C. Heintze - Charité - Universitätsmedizin Berlin Institut für Allgemeinmedizin, Berlin
  • M. Wensing - Universitätsklinikum Heidelberg Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung, Heidelberg
  • J. Gensichen - Universitätsklinikum Jena Institut für Allgemeinmedizin, Jena; Universitätsklinikum Jena Integriertes Forschungs- und Behandlungszentrum (IFB) Sepsis und Sepsisfolgen Center for Sepsis Control and Care (CSCC), Jena

50. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Frankfurt am Main, 29.09.-01.10.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16degam058

doi: 10.3205/16degam058, urn:nbn:de:0183-16degam0586

Published: September 19, 2016

© 2016 Schmidt et al.
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Text

Hintergrund: 85.000 Patienten überleben jährlich in Deutschland eine schwere Sepsis oder einen septischen Schock. Die häufigen physischen wie psychischen Folgeerkrankungen werden meistens in der Hausarztpraxis behandelt. Leitlinien oder evaluierte Versorgungsprogramme sind bislang kaum vertreten.

Fragestellung: Wie wirkt sich ein strukturiertes, hausarztbasiertes Nachsorgeprogramm auf den klinischen Verlauf von Patienten nach schwerer Sepsis nach 24 Monaten aus?

Methoden: SMOOTH ist eine zwei-armige, randomisierte multizentrische Interventionsstudie. Sowohl Hausärzte als auch Patienten wurden zu evidenzbasierter Versorgung von Sepsis-Folgeerkrankungen geschult. In den darauffolgenden 12 Monaten folgte ein intensiviertes telefonisches Monitoring der Patienten durch einen case manager mit Rückmeldung an den Hausarzt.

Zielvariablen nach 6,12 und 24 Monaten wurden in 13 patientenbezogenen Fragebögen erhoben und umfassten neben der gesundheitsbezogenen Lebensqualität (SF-36) zahlreiche psychische und physische Funktionsparameter. Untersucht wurden 11 Versorgungsparameter aus der hausärztlichen Dokumentation.

Ergebnisse: 291 Patienten nach schwerer Sepsis wurden auf 9 Intensivstationen rekrutiert. Nach 24 Monaten waren noch 186 Patienten in die Studie eingeschlossen. Während sich nach 6 bzw. 12 Monaten Hinweise auf Verbesserungen in motorischer Funktionsfähigkeit (XSFMA-D) und Tätigkeiten des alltäglichen Lebens (ADL) zeigten, dauern die Analysen für 24 Monate zum Zeitpunkt der Einreichung noch an. Die Präsentation der Ergebnisse erfolgt auf dem Kongress.

Diskussion: Die Unterstützung des Hausarztes durch ein strukturiertes Nachsorgeprogramm bei der Versorgung chronisch kranker Patienten nach Sepsis erscheint durchführbar und nach 6 bzw.12 Monaten effektiv in klinisch relevanten Parametern. Die Auswertung nach 24 Monaten wird die Nachhaltigkeit dieser Veränderungen aufzeigen.