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Vergleich ambulanter Gesundheitscentren in Deutschland und der Schweiz
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Published: | September 19, 2016 |
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Hintergrund: Ambulante Gesundheitscentren nehmen einen zunehmenden Stellenwert in der Patientenversorgung nicht nur in Deutschland, sondern auch in den Nachbarländern ein.
Fragestellung: Wie stellt sich die Situation ambulanter Gesundheitszentren in der Schweiz dar? Wie sieht sie im Vergleich zu Deutschland aus?
Methoden: Anhand einer ausgiebigen Internetrecherche unter Nutzung der Suchmaschinen Google scholar, yahoo, Pubmed health, Trip Database und Cochrane Library mit den Suchwörtern: Gesundheitszentren, Partnerpraxen und ambulante Behandlungszentren wurden die gefunden Gesundheitscentren mit haus- und/oder fachärztlicher Beteiligung sowie deren Charakteristika wie Anzahl an Haus- und Fachärzten, Investorengruppe sowie Versorgungsregion aufgelistet. Im Anschluss erfolgte ein Vergleich mit den deutschen Einrichtungen anhand eigener Daten.
Ergebnisse: Es konnten 59 ambulante Gesundheitscentren in der Schweiz eruiert werden. Überwiegend befinden sich diese Zentren in städtischen Versorgungsgebieten (n=49). der überwiegende Teil wurde durch Investorenketten wie Santemed, Centramed, Sanacare, Monvia errichtet. Die durchschnittliche Anzahl der Hausärzte lag bei 3,22 Ärzten (Spannweite 1 - 10), die der Fachärzte bei 3,86 Ärzten (Spannweite 1 - 13) pro Centrum.
Diskussion: Ambulante Gesundheitscentren gewinnen in der Patientenversorgung sowohl in Deutschland als auch in den Nachbarländern zunehmende Bedeutung. Diese Studie stellt eine Übersicht der in der Schweiz befindlichen Gesundheitscentren und deren Charakteristika sowie - wohl erstmalig - ein Vergleich mit den deutschen Einrichtungen dar. Es fanden sich in der Schweiz gemessen an der Einwohnerzahl (8,24 Mio.) mit 59 Centren ein relativ hoher Anteil (Deutschland: 109 Zentren/ 81,9 Mio. Einw); die Gesundheitscentren wurden überwiegend von Investorenketten und vornehmlich in städtischen Regionen errichtet. Private Investoren (wie beim Gesundheitscentrum Damme) bilden hier die Ausnahme. Perspektivisch bleibt abzuwarten, wie sich die weitere Entwicklung der ambulanten Gesundheitscentren in Europa sowie deren mögliche Vorteile in der Patientenversorgung darstellen wird.