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50. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

29.09. - 01.10.2016, Frankfurt am Main

Auswirkungen eines integrierten Vollversorgungssystems auf Gesundheitsverhalten, Versorgungserleben und Patientenzufriedenheit – Zwischenergebnisse einer Trendstudie

Meeting Abstract

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  • A. Siegel - Universitätsklinikum Freiburg Lehrbereich Allgemeinmedizin, Freiburg
  • W. Niebling - Universitätsklinikum Freiburg Lehrbereich Allgemeinmedizin, Freiburg

50. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Frankfurt am Main, 29.09.-01.10.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16degam006

doi: 10.3205/16degam006, urn:nbn:de:0183-16degam0063

Published: September 19, 2016

© 2016 Siegel et al.
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Hintergrund: Seit 2006 existiert die integrierte Vollversorgung Gesundes Kinzigtal (IVGK). Die IVGK hat eine Budgetmitverantwortung für die Versorgung der etwa 33.000 in der Region wohnenden AOK- und LKK-Versicherten. Von diesen sind rund 10.000 als aktive Mitglieder in die IVGK eingeschrieben. Eine Trendstudie erhebt u.a. das wahrgenommene Gesundheitsverhalten, das Versorgungserleben und die Zufriedenheit der Mitglieder mit der IVGK.

Fragestellung: Für folgende Kennziffern werden die Veränderungen zwischen 2013 (Erstbefragung) und 2015 (Zweitbefragung) ermittelt: (1) Anteil der IVGK-Mitglieder, die seit Einschreibung mehr darüber wissen, wie sie sich möglichst gesund erhalten können; (2) Anteil der IVGK-Mitglieder, die nach eigener Einschätzung seit Einschreibung insgesamt gesünder leben als vorher; (3) Anteil der IVGK-Mitglieder, die sich seit Einschreibung besser gesundheitlich betreut fühlen als vorher; (4) Anteil der IVGK-Mitglieder, die eine IVGK-Mitgliedschaft auch Freunden oder Verwandten weiterempfehlen würden.

Methoden: 2013 und 2015 wurden im Rahmen einer Trendstudie rund 3.000 zufällig ausgewählte IVGK-Mitglieder befragt. Versand und Rückversand des Fragebogens erfolgten per Post. Die genannten Fragen wurden mittels selbstentwickelter Items erhoben. Für die Unterschiede zwischen den Anteilswerten aus Erst- und Zweitbefragung wurden auf Basis eines allgemeinen linearen Modells (SPSS, Version 23) Konfidenzintervalle und p-Werte ermittelt. Die Anteilswerte wurden nach Alter und Geschlecht adjustiert.

Ergebnisse: Der Rücklauf lag bei 23% (2013) bzw. 25% (2015). Der Anteil der Befragten, die seit Einschreibung insgesamt gesünder leben als vorher, erhöhte sich von 25,6% (2013) auf 30,7% (2015); dieser Anstieg ist signifikant (p<.05). Die übrigen Kennziffern blieben konstant oder erhöhten sich nur geringfügig und nicht signifikant.

Diskussion: Der Anteil der IVGK-Mitglieder, die laut Selbsteinschätzung gesünder leben als vor der Einschreibung, ist zwischen 2013 und 2015 signifikant angestiegen. Dies könnte auf das Bestreben der IVGK zurückzuführen sein, die eingeschriebenen Versicherten mit vielfältigen Initiativen zu einem verbesserten Gesundheitsverhalten zu motivieren.