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49. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

17. - 19.09.2015, Bozen, Italien

Entwicklung von OSCE-Prüfungsinhalten für eine orientierende Ganzkörperuntersuchung in der medizinischen Ausbildung – ein mixed-methods Ansatz

Meeting Abstract

  • R. Hertkorn - Uniklinikum Tübingen, Institut für Allgemeinmedizin, Tübingen, Deutschland
  • D. Moßhammer - Uniklinikum Tübingen, Institut für Allgemeinmedizin, Tübingen, Deutschland
  • G. Lorenz - Uniklinikum Tübingen, Institut für Allgemeinmedizin, Tübingen, Deutschland
  • S. Joos - Uniklinikum Tübingen, Institut für Allgemeinmedizin, Tübingen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. 49. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Bozen, 17.-19.09.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15degam113

doi: 10.3205/15degam113, urn:nbn:de:0183-15degam1134

Published: August 26, 2015

© 2015 Hertkorn et al.
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Text

Hintergrund: Seit WS 2011 bietet das Institut für Allgemeinmedizin der Uni Tübingen im 2. klinischen Semester einen Kurs zur Ganzkörperuntersuchung (GKU) in Kleingruppen an.

Studienziel: Gemeinsame Entwicklung mit Lehrärzten und Kurs-Dozenten von standardisierten GKU-Inhalten im Hinblick auf die im SS 2015 erstmalig bevorstehende OSCE (Objective Structured Clinical Examination)-Prüfung.

Methoden: 1. Fragebogenentwicklung unter Berücksichtigung der Literatur [1], [2], [3] zu Inhalten einer GKU; online-basierte Befragung unter 250 Lehrärzten zur Relevanz von Untersuchungsschritten in der Praxis bzw. im Kurs (Likert-Skala von 1=nicht relevant bis 5=-relevant). Untersuchungsschritte, die mit ≥4 (Median) bewertet wurden, wurden als Prüfungsinhalte definiert (Kernuntersuchungsschritte). 2. Leitfragenbasierte GKU-Kursleiter-Fokusgruppe mit Demonstration einer GKU.

Ergebnisse: Es nahmen 113 Lehrärzte (45%) an der Befragung teil; die Relevanz-Angaben für die einzelnen Untersuchungen für Praxis bzw. Kurs unterschieden sich unwesentlich. 12 der 15 Kurs-Dozenten nahmen an der Fokusgruppe teil; hier wurden eine Liste für eine standardisierte Einführung in den Kurs erarbeitet sowie Vor- und Nachteile möglicher Aufgabenstellungen unter Berücksichtigung der Kernuntersuchungsschritte für den OSCE diskutiert. Alle außer ein Dozent waren der Ansicht, dass eine orientierende GKU mit den so definierten Kernuntersuchungsschritten sinnvoll und innerhalb von 6 Minuten im Rahmen einer OSCE-Station demonstrierbar sind. Als Bewertungskriterien für die OSCE-Station zählen Vollständigkeit und Strukturiertheit der einzelnen Untersuchungsschritte sowie Anweisungen und Erläuterungen gegenüber dem Schauspielpatienten. Die detaillierten quantitativen und qualitativen Ergebnisse werden auf dem Kongress vorgestellt.

Diskussion: Es konnten gemeinsam mit den Lehrärzten des Instituts und den Kurs-Dozenten Kernuntersuchungsschritte für eine OSCE-Station definiert werden. Es bleibt abzuwarten, wie die Begleitevaluation der Kurs-Dozenten, Schauspielpatienten und Studierenden ausfallen.


Literatur

1.
Uchida T, Farnan JM, Schwartz JE, Heiman HL. Teaching the physical examination: a longitudinal strategy for tomorrow's physicians. Acad Med. 2014;89(3):373-5.
2.
Oswald AE, Bell MJ, Snell L, Wiseman J. The current state of musculoskeletal clinical skills teaching for preclerkship medical students. J Rheumatol. 2008;35(12):2419-26.
3.
Gowda D, Blatt B, Fink MJ, Kosowicz LY, Baecker A, Silvestri RC. A core physical exam for medical students: results of a national survey. Acad Med. 2014;89(3):436-42.