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49. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

17. - 19.09.2015, Bozen, Italien

Prävention von nosokomialen Infektionen und Antbiotikaresistenzen in Altenpflegeheimen (PäNosInAA) – Ergebnisse einer multizentrischen RCT mit Cross-Over-Design

Meeting Abstract

  • M. Klaschik - Universitätsklinikum Bonn, Medizinische Fakultät, Institut für Hausarztmedizin, Bonn, Deutschland
  • S. Bouloumi - Universitätsklinikum Bonn, Medizinische Fakultät, Institut für Hausarztmedizin, Bonn, Deutschland
  • R. Schnakenberg - Universitätsklinikum Bonn, Medizinische Fakultät, Institut für Hausarztmedizin, Bonn, Deutschland
  • J. Hammerschmidt - Universitätsklinikum Bonn, Institut für Patientensicherheit, Bonn, Deutschland
  • H. Liese - Universitätsklinikum Bonn, Medizinische Fakultät, Institut für Hausarztmedizin, Bonn, Deutschland
  • M. Exner - Universitätsklinikum Bonn, Medizinische Fakultät, Institut für Hygiene und Public Health, Bonn, Deutschland
  • T. Manser - Universitätsklinikum Bonn, Institut für Patientensicherheit, Bonn, Deutschland
  • K. Weckbecker - Universitätsklinikum Bonn, Medizinische Fakultät, Institut für Hausarztmedizin, Bonn, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. 49. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Bozen, 17.-19.09.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15degam084

doi: 10.3205/15degam084, urn:nbn:de:0183-15degam0845

Published: August 26, 2015

© 2015 Klaschik et al.
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Hintergrund: Nosokomiale Infektionen sind nach wie vor eine große Herausforderung für Bewohner, Personal und Ärzte in Altenpflegeheimen. Durch die oft vorhandene Vielzahl der Hausärzte, sind auch Prävention und Therapie von Infektionen bei den Heimbewohnern individuell sehr verschieden.

Studienfrage: Kann der Einsatz von koordinierenden Ärzten in Altenpflegeheimen zu einer Verringerung von nosokomialen Infektionen führen?

Methoden: Es konnten 310 Studienteilnehmer in 6 Altenpflegeeinrichtungen für die Studie rekrutiert werden. Nach einer 3-monatigen Beobachtungsphase wurden in der ersten Interventionsphase 3 Heime für ein Jahr einmal wöchentlich von einer koordinierenden Hausärztin besucht. Im Anschluss wurden in der zweiten Interventionsphase die 3 anderen Heime für ein Jahr wöchentlich visitiert. Zusätzlich erhielt das Pflegepersonal aller Heime jeweils zu Beginn beider Interventionsphasen eine Hygieneschulung durch die koordinierende Hausärztin und das Hygiene-Institut.

Alle Infektionen und antibiotischen Therapien wurden über beide Gruppen von 2013 bis 2015 fortlaufend dokumentiert. Darüber hinaus wurde das Projekt in Form von Interviews der beteiligten Hausärzte sowie des Heimpersonals evaluiert.

Ergebnisse: Die Auswertung der Bewohnerakten ist abgeschlossen und wird zurzeit digitalisiert. Die Ergebnisse werden zeitnah ausgewertet, um auf dem Kongress vorgestellt werden zu können.

Aus den Zwischenergebnissen zeigt sich, dass die Pflegenden der Altenhilfeeinrichtungen sehr von den wöchentlichen Visiten und den Hygieneschulungen durch die koordinierenden Hausärztinnen profitieren und an einer aktiven Verbesserung der Hygiene interessiert sind.

Da die koordinierenden Hausärztinnen der Studie keinen Behandlungsvertrag mit den Heimbewohnern haben, ist ihre Effektivität bezüglich der Therapieentscheidungen bei Infektionserkrankungen beschränkt.

Diskussion: Infektionserkrankungen und daraus resultierend die Verordnung von Antibiotika kommen in Altenpflegeeinrichtungen häufig vor. Hier gibt es Potential die Lebensqualität der Bewohner zu verbessern.