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49. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

17. - 19.09.2015, Bozen, Italien

Wie schätzen sich Ärzte in Weiterbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin ein, medizinische Prozeduren durchführen zu können – und wann erwerben Sie diese Kompetenz?

Meeting Abstract

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  • K. Jäkel - Universitätsklinikum Heidelberg, Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung, Heidelberg, Deutschland
  • K. Götz - Universitätsklinikum Heidelberg, Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung, Heidelberg, Deutschland
  • J. Steinhäuser - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Institut für Allgemeinmedizin, Lübeck, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. 49. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Bozen, 17.-19.09.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15degam062

doi: 10.3205/15degam062, urn:nbn:de:0183-15degam0628

Published: August 26, 2015

© 2015 Jäkel et al.
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Hintergrund: Im Bereich der medizinischen Aus- und Weiterbildung erfährt der kompetenzbasierte Ansatz in den letzten Jahrzehnten eine immer weitere Verbreitung. Medizinische Prozeduren sind als „Fertigkeiten“ Teil dieses Ansatzes und sollten daher explizit im Rahmen der Aus- und Weiterbildung vermittelt werden.

Studienfrage: Ziel war es zu erheben, wie kompetent sich Ärzte in Weiterbildung (ÄiW) zum Facharzt für Allgemeinmedizin einschätzten, gängige Prozeduren durchführen zu können, und in welcher Phase ihrer medizinischen Aus- und Weiterbildung sie diesen Kompetenzgrad erreicht hatten.

Methoden: Im Rahmen von Fortbildungsveranstaltungen wurde zwischen Januar und September 2014 ein Fragebogen an 328 ÄiW ausgeteilt. Dieser enthielt 18 in der Allgemeinmedizin häufig durchgeführte Prozeduren. Erhoben wurde jeweils, inwieweit die angegebene Prozedur beherrscht wurde („Kann ich nicht“, „Kann ich, wenn ich direkte Supervision habe“, „Kann ich, wenn ich bei Bedarf Supervision habe“, „Kann ich selbständig durchführen“ und „Kann ich jemand anderem beibringen“), und wann die Prozedur ggf. erlernt wurde.

Ergebnisse: 170 (52%) der ÄiW haben teilgenommen, sie waren im Mittel 35 Jahre alt, im 2. Weiterbildungsjahr und zu 74% weiblich. Die Prozeduren „Maskenbeatmung“ (40%) und „Ohrenspiegelung“ (38,8%) konnten von den vorgegebenen Prozeduren am häufigsten selbständig durchgeführt werden. Diese beiden Prozeduren wurden zudem am häufigsten als im Studium gelernt angegeben. Am häufigsten in der Weiterbildung erlernt wurden „Aspiration einer Bursa“ (100%), „Langzeit-EKG auswerten“ (97%) und Ergometrie (95,9%). Detaillierte Ergebnisse werden auf dem Kongress präsentiert.

Diskussion: Die Ergebnisse geben einen Einblick, inwieweit ÄiW sich bezüglich typischer diagnostisch-therapeutischer Prozeduren einschätzen und in welchem Abschnitt der medizinischen Aus- und Weiterbildung diese erlernt werden. In einem nächsten Schritt werden die Ergebnisse der Selbsteinschätzung mit Beobachtungen von Fachärzten ergänzt.