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49. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

17. - 19.09.2015, Bozen, Italien

Evidenz für die Praxis schaffen: von der HOMECIMT-Studie zur Implementierung des neuen Therapiekonzepts CIMT at home

Meeting Abstract

  • A. Barzel - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut für Allgemeinmedizin, Hamburg, Deutschland
  • G. Ketels - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Physiotherapie, Hamburg, Deutschland
  • B. Tetzlaff - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut für Allgemeinmedizin, Hamburg, Deutschland
  • A. Stark - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut für Allgemeinmedizin, Hamburg, Deutschland
  • M. Scherer - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut für Allgemeinmedizin, Hamburg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. 49. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Bozen, 17.-19.09.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15degam059

doi: 10.3205/15degam059, urn:nbn:de:0183-15degam0590

Published: August 26, 2015

© 2015 Barzel et al.
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Hintergrund: Constraint-induced movement therapy (CIMT) wird von Leitlinien für Schlaganfallpatienten zur Rehabilitation motorischer Störungen empfohlen, ist aber in der ambulanten Versorgung noch nicht etabliert. Die für den Einsatz in der Häuslichkeit modifizierte Form ‚CIMT at home‘ zeigte sich in der randomisiert-kontrollierten HOMECIMT-Studie im Hinblick auf den Einsatz des schlaganfallbetroffenen Armes bei Alltagsaktivitäten überlegen gegenüber konventioneller Therapie. Der Förderer wählte dieses Projekt für die Umsetzungsbegleitung zur Unterstützung des Transfers wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Praxis.

Studienfrage: Welche Möglichkeiten der Implementierung von CIMT at home gibt es? Welche Barrieren und Förderfaktoren für die Umsetzung sehen die Leistungserbringer?

Methoden: In der 12monatigen Umsetzungsbegleitung wurde das Studienteam durch die PrognosAG unterstützt. Ausgehend von einer Stärken-Schwächen-Analyse wurden Umsetzungsmöglichkeiten analysiert und priorisiert. CIMT at home wurde als Transferprodukt für die Dissemination aufbereitet und in einem Experten-Workshop mit Leistungserbringern hinsichtlich der Implementierung in die ambulante Versorgung diskutiert.

Ergebnisse: Die Leistungserbringer äußerten ein hohes Interesse an der Therapiemethode CIMT at home. Als Stärken wurden u.a. die Ziel- und Alltagsorientierung, die im Konzept verankerte Erfolgsüberprüfung sowie der enge Bezug zur ICF (Intern. Class. of Functioning, Disability and health) herausgestellt. ?Die GKV und der G-BA wurden als zentrale „Enabler“ für eine Implementierung benannt. Vier mögliche Transferwege wurden erarbeitet. Derzeit läuft dazu die Meinungsbildung im Spitzenverband der Heilmittelverbände. Die Vertreter der Ärzteschaft (BVDN, DEGAM) befürworten eine Implementierung und unterstützen den Prozess aktiv.

Diskussion: Die Umsetzungsbegleitung bietet einen Erkenntnisgewinn zum Transfer der Forschungsergebnisse in die Versorgungspraxis. Die am Transferprodukt orientierte Zusammenarbeit mit Leistungserbringern kann für zukünftige Projekte genutzt werden.