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Hintergrund: Hausbesuche sind in der primärärztlichen Versorgung mit einem hohen Zeitaufwand verbunden. Insbesondere die dringenden Besuche verlangen eine besondere Logistik im Praxisalltag. Bisher wurde wissenschaftlich nicht erfasst, aufgrund welcher Anlässe akute Hausbesuche in den Seniorenheimen bestellt werden.

Studienfrage: In der Studie soll festgestellt werden, welche Beratungsanlässe zu dringend angeforderten Hausbesuchen in Seniorenheimen führen und wie die Dringlichkeit dieser Hausbesuche durch die beteiligten Hausärzte und dem Pflegepersonal eingestuft werden.

Methode: Im Rahmen einer prospektiven Studie werden mit Hilfe von selbst erstellten Dokumentationsbögen die von den Ärzten als dringend eingestuften Hausbesuchen in den betreuten Seniorenheimen untersucht. Die Beratungsanlässe werden qualitativ erhoben und nach der Datenerfassung in der international Statistical Classification (ICD) zur statistischen Auswertung kodiert. Das Studienziel ist es, 150–200 Heimbesuche von ca. 10–15 Praxen auszuwerten.

Ergebnisse: Die ersten Zwischenergebnisse basieren auf 56 Dokumentationsbögen. Bei 73,2% waren die zum Hausbesuch geführten Symptome zwischen 1 und 3 Tage bereits vorhanden. Nur bei 23% der Fälle waren die Einschätzungen der Dringlichkeit bei Hausarzt und Pflegepersonal übereinstimmend. In 19,7% der Hausbesuche wurde der Patient ins Krankenhaus eingewiesen. Die übrigen Parameter können erst bei Erreichen einer höheren Fallzahl ausgewertet werden. Wenn man die Beratungsanlässe in Gruppen zusammenschließt lässt sich eine Tendez erkennen, wo Schmerzen und Atemwegserkrankungen mit die häufigsten Anforderungsgründe sind.

Diskussion: Vor allem ältere, multimorbide Patienten benötigen zeitnahe Hausbesuche aufgrund von akuten, häufig unspezifischen Beschwerden¹. Die Studienergebnisse sollen zu einer besseren und ressourcenschonenderen Zusammenarbeit zwischen Arztpraxen und Seniorenheimen dienen.