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38. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2020)

15.01. - 18.01.2020, Zell am See, Österreich

Schmerzmanagement beim enzymatischen Debridement – Eine Übersichtsarbeit über beschriebene Techniken

Meeting Abstract

  • Daniel Auinger - Medizinische Universität Graz, Graz, Austria
  • Christian Smolle - Medizinische Universität Graz, Graz, Austria
  • Olga Suppan - Medizinische Universität Graz, Graz, Austria
  • Andreas Münch - Medizinische Universität Graz, Graz, Austria
  • Philipp Metnitz - Medizinische Universität Graz, Graz, Austria
  • Lars-Peter Kamolz - Medizinische Universität Graz, Graz, Austria

Deutschsprachige Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung. 38. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2020). Zell am See, Österreich, 15.-18.01.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. DocP08

doi: 10.3205/20dav101, urn:nbn:de:0183-20dav1013

Published: January 13, 2020

© 2020 Auinger et al.
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Text

Einleitung: Gemäß dem europäischen Konsensus-Schreiben zur Nexobridbehandlung ist während des enzymatischen Debridements eine ausreichende Analgesie unverzichtbar. Bei Verbrennungen an den Extremitäten wird das Schmerzmanagement mittels regionaler Anästhesieverfahren empfohlen, bei allen anderen Körperregionen die Analgosedierung. Ziel dieser Literaturrecherche war es zu evaluieren, welche analgetischen Verfahren bei der Nexobridbehandlung am häufigsten verwendet werden.

Material und Methoden: Am 24. Oktober 2019 wurde die Pubmed-Datenbank mit dem Schlagwort „Nexobrid“ durchsucht. Die in den gefundenen Arbeiten (sowohl Originalarbeiten als auch Fallberichte) beschriebenen analgetischen Methoden wurden analysiert und dokumentiert. Zusätzlich wurden Anzahl der Patienten und betroffene Körperstellen evaluiert. Inkludiert wurden nur Arbeiten, in denen die Anwendung von Nexobrid zum Debridement von Brandverletzungen beschrieben wurde.

Resultate: Es konnten 22 Arbeiten gefunden werden, wovon 9 exkludiert wurden (2x Literaturreview, 2x Letter, 1x keine Verbrennung, 1x Konsensus-Paper, 1x kein Volltext verfügbar). In den verbleibenden 11 Arbeiten wurden insgesamt 258 Patienten beschrieben, die mit Nexobrid behandelt wurden. Der Großteil der Verbrennungen war im Bereich der oberen Extremitäten lokalisiert (73,0%), gefolgt von Rumpf (23,8%), unteren Extremitäten (2,3%) und Genitale (1,0%). Soweit erhebbar wurde die Analgosedierung am häufigsten verwendet (48,8% der Patienten), gefolgt von regionaler (Plexus-) Anästhesie (5,4%), spinaler Anästhesie bzw. Vollnarkose (beide 1,6%) und Lokalanästhesie (1,2%). In 108 (41,9%) Fällen (aus 5 Studien) wurde das verwendete analgetische Verfahren nicht beschrieben.

Diskussion: Nach den Ergebnissen der vorliegenden Literaturrecherche ist die Analgosedierung das meistverwendete analgetische Verfahren bei der Nexobridbehandlung. Interessant war, dass zwar ¾ der Verletzungen an den oberen Extremitäten lokalisiert waren, aber vergleichsweise selten die Verwendung von regionalen Verfahren beschrieben wurde. Auffallend war auch, dass die verwendete Analgesie in 5 Studien nicht erwähnt wurde. Studien zum optimalen Schmerzmanagement beim enzymatischen Debridement sollten durchgeführt werden.