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38. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2020)

15.01. - 18.01.2020, Zell am See, Österreich

SUPRATHEL® aus ärztlicher UND pflegerischer Sicht

Meeting Abstract

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  • Feras Taqatqeh - Dresden, Germany
  • Melanie Keil - Dresden, Germany
  • Jana Richter - Dresden, Germany
  • Adrian Dragu - Dresden, Germany

Deutschsprachige Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung. 38. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2020). Zell am See, Österreich, 15.-18.01.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. DocP01

doi: 10.3205/20dav094, urn:nbn:de:0183-20dav0944

Published: January 13, 2020

© 2020 Taqatqeh et al.
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Einleitung: Chronischer Pflegemangel ist ein alarmierendes Signal und limitierender Faktor in inzwischen allen deutschen Kliniken. Dies führt nicht nur zu Überlastungen der Beschäftigten, sondern zunehmend auch zu Versorgungseinschränkungen für die Patienten. Dies wiederum kann zu Leistungseinbrüchen durch kurzfristige OP-Saalsperrungen bis hin zu partiellen oder gar kompletten Stationsschließungen führen. Die chronische pflegerische Überlastung insbesondere auch auf den Stationen kann zu einer Vernachlässigung der hygienischen Sorgfalt und Qualität führen. Insbesondere bei Verbandswechseln von thermisch verletzten Patienten sind aber gerade diese Qualitätskriterien von großer Bedeutung und stellen eine wichtige Komponente einer qualitativ hochwertigen medizinischen Versorgung dar.

Material und Methoden: In unserer Einrichtung, welche am 1. Juli 2017 als universitäre eigenständige Abteilung gegründet wurde, wurden bis November 2019 344 thermisch verletzte Patienten stationär behandelt. Davon wurden 107 Patienten mit Suprathel® bei Verbrennungsgraden von IIa und IIb therapiert.

Ergebnisse: Suprathel® wird als einmaliger temporärer Epithelersatz auf Milchsäurebasis zur Förderung der Reepithelialisierung verwendet. In der vorliegenden Arbeit werden unsere interprofessionellen Erfahrungen und Ergebnisse nach Auswertung eines 2-Jahreszeitraumes mit Brandverletzten unter Anwendung von Suprathel® an verschiedenen Körperregionen aus ärztlicher und pflegerischer Sicht präsentiert.

Unsere bisher gewonnenen Erfahrungen haben gezeigt, dass insbesondere der Verbandswechsel bei Patienten mit thermischen Verletzungen einen besonders hohen Aufwand an Personal, Zeit und Organisation erfordert.

Schlussfolgerung: Durch die Anwendung von Suprathel®, bei zweitgradigen Verbrennungen, kann die Behandlung Brandverletzter, insbesondere aus pflegerischer Sicht, den ohnehin limitierten Ressourcenverbrauch dieser speziellen Wundversorgung verringern. Dies vereinfacht nicht nur die Therapieabläufe und erhöht dadurch die Akzeptanz durch das Pflegepersonal, sondern verbessert auch die Versorgungsqualität. Schlussendlich schafft man dadurch auch ökonomische Vorteile und triggert heutzutage hochrelevante positive Auswirkungen der medizinischen Einrichtung als Lösungsansatz auf den chronischen Pflegemangel.