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38. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2020)

15.01. - 18.01.2020, Zell am See, Österreich

Hat sich die Überlebensprognose beim Verbrennungstrauma des alten Menschen in den letzten 20 verbessert? Ein retrospektiver Vergleich von 3 Patientenkollektiven

Meeting Abstract

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  • M. Rapp - Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Sporttraumatologie, Zentrum für Schwerbrandverletzte, Marienhospital Stuttgart, Stuttgart, Germany
  • U. C. Liener - Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Sporttraumatologie, Zentrum für Schwerbrandverletzte, Marienhospital Stuttgart, Stuttgart, Germany

Deutschsprachige Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung. 38. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2020). Zell am See, Österreich, 15.-18.01.2020. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2020. Doc11.07

doi: 10.3205/20dav083, urn:nbn:de:0183-20dav0832

Published: January 13, 2020

© 2020 Rapp et al.
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Hintergrund: Mit Veränderung der Alterspyramide der Bevölkerung in Deutschland hin zu höherem Lebensalter nimmt auch der Anteil älterer und geriatrischer Schwerbrandverletzter in den Schwerbrandverletztenzentren deutlich zu. Während sich die Überlebensprognose bei jüngeren Schwerbrandverletzten in den letzten 30 Jahren deutlich gebessert hat, scheinen die Schwerbrandverletzte ≥ 70 Jahre am Fortschritt in der Behandlung nicht in dem Maße teilzuhaben. Die „Lethal Dose50“ und damit die Überlebenschance bei Patienten ≥70 Jahren wird mit 30 % bis 40 % angegeben. Eine retrospektive Analyse von 3 Patientenkollektiven von 1997-2003, 2004-2010 und 2011-2017 soll nun untersuchen, ob sich die Überlebensprognose Schwerbrandverletzter ≥ 70 Jahre in den vergangenen 20 Jahren verbessert hat.

Material und Methoden: Von 1997-2017 wurden insgesamt 110 Schwerbrandverletzte ≥70 Jahre mit 2b-3° Verbrennungen mit einer vKOF ≥ 10% behandelt und retrospektiv analysiert.

  • Gruppe I (1997-2003): 36 Patienten: 14 Männer, 22 Frauen - Durchschnittsalter 79,1 Jahre - mittlere VKOF 29,4% - mittlerer ABSI 9,5 - 12 Patienten (33,3%) mit Inhalationstrauma
  • Gruppe II (2004-2010) 31 Patienten: 17 Männer, 14 Frauen - Durchschnittsalter 81,0 Jahre - mittlere VKOF 26,0% - mittlerer ABSI 9,3 - 8 Patienten (25,8%) mit Inhalationstrauma
  • Gruppe III (2011-2017) 42 Patienten: 24 Männer, 19 Frauen - Durchschnittsalter 78,7 Jahre - mittlere VKOF 27,4% - mittlerer ABSI 9,2 - 13Patienten (30,2%) mit Inhalationstrauma

Ergebnisse: Die Gesamtmortalität der Patienten hat sich von 47,2 Jahre (I) auf 37,2 Jahre (III) vermindert. Sowohl die durchschnittliche vKOF der verstorbenen Patienten mit 38,2% (I), 42,4% (II) und 39,4% (III), als auch der durchschnittliche ABSI der Verstorbenen mit 10,8 (I), 11,6 (II) und 10,6 (III) sind gleichbleibend. Die Mortalität der Patienten mit Inhalationstrauma verminderte sich jedoch von 83% (I) auf 50% (II) und 46,2% (III).

Während in Gruppe I kein Patient mit einem ABSI >10 oder einer vKOF >40% überlebt hatte, hat sich die Mortalität in der Gruppe III bei einer vKOF >40% 77,8% und bei einem ABSI >10 auf 80 % reduziert.

Schlussfolgerung: Ausgedehnte Verbrennungen des alten Menschen ≥70 Jahre haben nach wie vor eine schlechte Überlebensprognose. Nach wie vor hat eine vKOF >40% und ein ABSI >10 entscheidenden Einfluss auf die Mortalität. Die Überlebensrate insgesamt und nach Inhalationstrauma hat sich jedoch verbessert.